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Hamburg: Yuri Mansur gewinnt Großen Preis im Herzschlagstechen

Den schnellsten Ritt im Stechen um den Großen Preis von Hamburg zeigte Sandra Auffarth mit Quirici H. Doch bei den beiden fiel eine Stange. So ging der Sieg nach Brasilien an Yuri Mansur, der sich knapp gegen Steve Guerdat und André Thieme mit ihren Pferden behaupten konnte.

Yuri Mansur und Miss Blue Saint Blue Farm sichern sich den Großen Preis von Hamburg in einem spannenden Stechen mit 14 Paaren.

Hamburg – Miss Blue Saint Blue Farm ist schnell und das potentielle Olympia-Pferd für den brasilianischen Springreiter Yuri Mansur. Nach einer verletzungsbedingten Pause befinde sie sich noch im Aufbautraining und das läuft mehr als fabelhaft. „Sie war als mein Pferd für Paris 2024 angedacht. Aufgrund ihrer Pause hatte ich den Plan zunächst verworfen, aber nun zeigt sie sich so gut, dass ich mir gut vorstellen kann, mit ihr bei den Olympischen Spielen an den Start zu gehen”, blickt der 45 Jahre alte Yuri Mansur schon Richtung Sommer.

Steve Guerdat voll des Lobes für Sandra Auffarth

Im Stechen um den Großen Preis von Hamburg konnte den beiden auf jeden Fall niemand das Wasser reichen. 42,96 Sekunden benötigten sie auf dem großen Rasenplatz für die gestellten Aufgaben. Nicht die beste Zeit, aber der beste fehlerfreie Ritt.

Bis Yuri Mansur sich auf den ersten Platz schob, lag der Schweizer Steve Guerdat in Führung. Mit der elf Jahre alten Westfalenstute Lancelotta, die er seit Anfang des Jahres im Turniersport vorstellt, benötigte er für den Stechparcours 44,33 Sekunden. „Ich kann sagen, dass ich mehr als zufrieden bin. Sie ist beide Runden super gesprungen und war auch schon im Championat von Hamburg am Donnerstag sehr gut”, freute sich der selbstkritische Steve Guerdat über die Leistung seines Pferdes.

Auf der anderen Seite war er mit sich selbst nicht ganz zufrieden: Bisher sei er mit ihr dreimal auf Vier-Sterne-Niveau gestartet und im Stechen habe es bisher noch nie perfekt geklappt. „Ich habe mich daher heute nicht getraut, im Stechen wirklich nach vorne zu reiten. Ein paar andere hätten meinen Platz noch eher verdient. So wie Sandra Auffarth oder Kendra Claricia Brinkop. Sie haben ein Stechen geritten, wie ein Turnier wie dieses es verdient hat. Besonders Sandra hat mich mit ihrem sehr guten Reiten beeindruckt. Ich habe sie im vergangenen Jahr zum ersten Mal hier gesehen”, lobte der amtierende Europameister Steve Guerdat die beiden deutschen Reiterinnen, die leider je einen Abwurf hatten. Für Sandra Auffarth und Quirici H bedeutete die Stange im Gras Platz sieben, für Kendra Claricia Brinkop den neunten Platz mit dem erst neun Jahre alten Tabasco de Toxandria Z.

André Thieme und DSP Chakaria beweisen ihre Form

Über den dritten Platz freute sich André Thieme mit seiner Spitzenstute DSP Chakaria. „Sie steigert sich aktuell von Woche zu Woche. Sie hat in Amerika auf Vier-Sterne-Niveau gewonnen. Dann war sie in Hagen bei Horses and Dreams fehlerfrei, nun überzeugt sie in Hamburg. Mein Plan für das Stechen war klar: Nicht alles riskieren, nichts Verrücktes machen. Chakaria fühlt sich fit und gesund an. Ihr Kampfgeist ist wieder voll da und nun kommt auch ihre Kraft wieder”, freute sich der Europameister von 2021. Im vergangenen Jahr konnten die beiden ihren Titel nicht verteidigen, weil André Thiema Chakaria eine Pause gegeben hatte. „Im Nachhinein war es eine Vorsichtsmaßnahme, nun fühlt sie sich wieder richtig gut an. Und wenn sie gut drauf ist, ist es egal, wie schwer der Parcours gebaut ist.”

14 Paare blieben im Umlauf fehlerfrei und zogen ins Stechen ein. Rund 24.000 Menschen kamen heute als Zuschauer auf den Derby-Platz und erlebten leider auch, dass der Große Preis von Hamburg für längere Zeit unterbrochen werden musste. Der Ire Trevor Breen zog sich bei einem Sturz Rückenverletzungen zu. Wie schwer diese sind, wird aktuell noch in einer Hamburger Klinik untersucht. Die gute Nachricht: „Er war bereits im Parcours ansprechbar, konnte Finger und Zehen bewegen. Aktuell gehen die Ärzte davon aus, dass er Stauchungen und Prellungen im Rücken hat”, erklärte Turnier-Veranstalter Volker Wulff nach der Prüfung.