Gefahr auf der Weide: Sind Eicheln für Pferde tödlich?
Was ist das Problem an Eicheln?
Die Nussfrüchte der Eiche enthalten sogenannte Tannine. Das sind pflanzliche Gerbstoffe, die Leber und Niere belasten und Koliken und Durchfälle auslösen können.
Wie viele Eicheln darf ein Pferd fressen?
Die gute Nachricht: ein paar Eicheln verursachen noch keine Vergiftungssymptomatik beim Pferd. Außerdem fressen viele Pferde die Eicheln von sich aus nicht, da sie Bitterstoffe enthalten. Es gibt dennoch ein paar Tipps, mit denen man die Gefahr weiter eindämmt:
- Koppeln mit starkem Eichelfall im Herbst meiden oder die Eicheln entfernen
- Wenn dies nicht möglich ist: Heu von guter Qualität anbieten, denn: Eicheln werden oftmals aus Langeweile aufgenommen oder weil keine andere Futterquelle zur Verfügung steht
- Grüne Eicheln sind potenziell gefährlicher, denn sie enthalten mehr Tannin als ältere, getrocknete Eicheln
- Eine weitere Gefahr lauert im Baum selbst: Der Raupen des Eichenprozessionsspinners können durch ihre Brennhaare und das Nesselgift Thaumetopoein starke Hautreaktionen bei Pferden (und übrigens auch beim Menschen!) hervorrufen, auch Atemwegsprobleme sind möglich. Nach der Häutung im Frühsommer bleiben alte Larvenhäute in den Nestern zurück und können sich mehrere Jahre (!) in Büschen, Bäumen oder Raufen und Tränken halten.
Was ist mit Kastanien und Co?
Auch Kastanien und Bucheckern sind kein gesunder Snack für Pferde. Diese enthalten Saponine und Glykoside und können in großen Mengen sogar tödlich sein. In den meisten Fällen fressen Pferde diese Früchte nicht, dennoch sollte man auf ausreichend alternatives Futterangebot achten.
Wichtig: Während die Rosskastanie zu Vergiftungserscheinungen führen kann, ist die Esskastanie unbedenklich für Pferde.
Was kann ich denn füttern?
Um das Futterrepertoire zu erweitern, reicht es, vor die (Stall-)Tür zu gehen: Obstbaumzweige sind eine tolle Knabberalternative. Auch alte Stämme Totholz eignen sich auf dem Paddock gut, um die Pferde zu beschäftigen und den Rohfasergehalt zu erhöhen. Gut geeignet sind außerdem Birke, Hasel, Weide und Linde. Nicht geeignet sind dagegen Eibe, Akazie und Buchsbaum.
Achtung: Auch die Zweige des Walnussbaumes sind für Pferde giftig!
Ein Superfood für Pferde: Hagebutten
Wenn Sie Ihren Pferden etwas zu naschen geben wollen und gleichzeitig die Immunabwehr fördern wollen, können Sie zusätzlich frische Hagebutten füttern. Die meisten Pferde lieben diese kleine Vitamin-C-Bombe. Ein ausgewachsenes Pferd darf täglich etwa eine Handvoll der süßen Früchte naschen. Für die Zeit nach Dezember, wenn keine frischen Hagebutten mehr am Strauch sind, können Sie sich ganz einfach einen Vorrat an der gesunden Früchtchen anlegen. Dazu trocknen Sie die reif geernteten Hagebutten auf der Heizung oder im Backofen (max. 45 Grad) und lagert Sie sie in einem luftdichten Glas, wenn sie vollständig durchgetrocknet sind. Das eignet sich übrigens auch als tolles Weihnachtsgeschenk für Ihre Stallkameraden.