Warum Pferde sich nicht übergeben können
Bieberstein – Das liegt an dem Schließmuskel am Mageneingang, also dort, wo die Speiseröhre in den Magen mündet. „Dieser Schließmuskel ist bei Pferden besonders stark. Und er schließt stärker, je mehr Inhalt sich im Magen befindet“, erklärt die Tierärztin Jenny Lenz von der Pferdeklinik Bieberstein. Fressen Pferde etwas Falsches, werde das, ebenso wie verdauliche Kost, durch den Magen weiter in den Darm transportiert. Bei schweren Koliken muss deshalb der Mageninhalt mit einer Sonde entfernt werden, bevor er in den weiteren Verdauungstrakt wandert.
Stark quellende Futtermittel wie nicht aufgeweichte Rübenschnitzel oder Heucobs können den Magen zu stark füllen, wenn sie später aufquellen. Bei einem Darmverschluss läuft hingegen Darmflüssigkeit in den Magen. Ist der Magen extrem voll von dieser Flüssigkeit, kann der Schließmuskel sich doch einmal öffnen und das Pferd übergibt sich. Allerdings tritt die Flüssigkeit bei ihm durch die Nüstern aus. „Wenn es dazu kommt, droht der Magen zu platzen. Das Übergeben ist dann noch der glücklichere Fall“, weiß Lenz