Herning/DEN – Benjamin Werndl war gerade aus dem Viereck, als ihn schon seine Schwester Jessica von Bredow-Werndl anrief und mit einem Wort begrüßte: „Affentittengeil!" Das sagt viel. Doch fangen wir bei der Prüfung an: Benjamin Werndl und Famoso OLD kamen konzentriert ins Viereck. „Aber es knisterte, die Abendstimmung, die Zuschauer. Das war schon ein Ritt auf der Rasierklinge – im positivsten Sinne", meinte Benjamin Werndl nach seiner gelungenen Vorstellung mit schönen Übergängen zwischen Piaffe und Passage, einer sehr guten Anlehnung und insgesamt ohne Schnitzer. „Famoso ist ein Pferd, das mir sehr viel Vertrauen schenkt und bei mir bleibt. Er hört mir zu. Das ist eine seiner besonderen Stärken. Er ist ein Pferd, das extra performen will und alles richtig machen will", lobte der Ausbilder aus Bayern den Braunen, der Flora Keller gehört. Im Zulegen sei aber noch mehr drin gewesen, reflektierte Benjamin Werndl seinen Ritt kritisch. Der starke Trab ist nun einmal nicht unbedingt Famosos Stärke, aber in Zukunft „kann das noch besser werden", schaut Benjamin Werndl nach vorn. Er freut sich auf die nächsten Ritte, denn „selbst reinreiten ist schon cooler, als mitzugehen." Zuletzt hat Benjamin Werndl nämlich seine Schwester Jessica von Bredow-Werndl eher zu den großen Championaten begleitet, als selbst im Team zu sein. Sie gewann 2021 mit TSF Dalera BB Doppel-Gold bei den Olympischen Spielen, dreimal EM-Gold und Doppel-Gold bei den Deutschen Meisterschaften.

Benjamin Werndl war der zweite Reiter für das deutsche Team. Als Erste war Ingrid Klimke mit Franziskus ins Viereck gegangen und hatte einen wahren #tanzmitfranz geliefert. Auch die beiden trabten zur persönlichen Bestleistung. Mehr dazu

Niederlande vor Deutschland und Dänemark

Insgesamt zeigten Benjamin Werndl und Famoso die zweitbeste Prüfung des Tages. Lediglich die Niederländerin Dinja van Liere war heute mit dem erst zehn Jahre alten KWPN-Hengst Hermes besser. Ihr Ergebnis: 78,835 Prozent. Da pro Nation ein Streichergebnis gewertet wird und somit heute nur das beste Ergebnis zählt, liegen die Niederlande damit aktuell in Führung vor Deutschland und Gastgeber Dänemark. Carina Cassøe Krüth und ihre elegante Stute Heiline's Danciera von Fürstenball erreichten 76,863 Prozent. Sie spielten unter anderem ihre Stärken im Starken Trab aus. Die Piaffen sind hingegen definitiv nicht die beste Lektion des Tages gewesen, die Stute kam nicht in den Bewegungsfluss. Mit Standing Ovations wurde das dänische Paar dennoch aus dem Stadion begleitet.

Morgen geht es mit dem Grand Prix weiter. Dann fällt die Team-Entscheidung. Für Deutschland starten morgen Frederic Wandres mit Duke of Britain FRH (19:45 Uhr) und Isabell Werth mit DSP Quantaz (16:05 Uhr).

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WM Herning 2022

Dressur: Ingrid Klimke startet mit 75,683 Prozent im Grand Prix

Schön durchgesprungene Einerwechsel, auf der letzten Diagonalen noch mal im starken Trab gepunktet – die Reitmeisterin und ihr Hengst Franziskus sorgen mit persönlicher Bestleistung für einen tollen Einstieg für das deutsche Team.

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