Hagen a.T.W.: Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Messi van't Ruytershof gewinnen Riders Tour Auftakt
Hagen a.T.W./GER - Kaum ist die vergangene Saison der Bemer Riders Tour zu Ende gegangen, da hat bereits die Neue begonnen. Und das mit einem Sieg von Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg). Die 41-Jährige siegte beim Turnier „Horses & Dreams“ in Hagen am Teutoburger Wald mit dem belgischen Wallach Messi van't Ruytershof. Hinter dem zweitplatzierte Südafrikaner Oliver Lazarus wurde Mario Stevens (Molbergen) mit dem neunjährigen Hannoveraner Wallach Starissa Dritter.
Erst am Freitag war die Saison 2021/2022 der Riders Tour zu Ende gegangen. Die Corona-Pandemie war der Grund dafür, dass das Finale vom Februar in den April verschoben werden musste. Den Titel „Rider of the year“ hatte sich Patrick Stühlmeyer (Osnabrück) gesichert. Bereits in dieser Prüfung war Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit dem Plot Blue-Nachkommen "Messi" Dritte geworden. Am Samstag hatte sie mit Chesmu KJ nach zwei fehlerfreien Runden in der Qualifikation zur Riders-Tour-Wertungsprüfung Platz fünf belegt. Es war insgesamt ein sehr erfolgreiches Wochenende für die Norddeutsche, die erst Ende Januar ihren Sohn Friedrich zur Welt gebracht hat. Im September 2021 war sie, ebenfalls in Hagen, ihr letztes Turnier vor der Baby-Pause geritten und hatte es mit einem zweiten Platz abgeschlossen. „Das Jahr ist mit Friedrichs Geburt gestartet und ich bin sehr glücklich, ein gesundes Kind zu haben. Es ist eine total neue Zeit und ich hatte während der Schwangerschaft schon darüber nachgedacht, wie ich wieder mit dem Turnierreiten anfange. Es gab keinen Druck von außen. Meine Pferdebesitzer und mein Team haben mich sehr unterstützt. Aber ich habe mir selbst ein bisschen Druck gemacht, möglichst schnell wieder in den Sattel zu kommen“, berichtete Meyer-Zimmermann nach der Siegerehrung und fügte lachend hinzu: „Ich wollte gern in Hagen wieder gut sein. Aber dass ich durch die Schwangerschaft noch schneller geworden bin, damit hätte ich nicht gerechnet. Hier wieder mit einem Sieg anzufangen, macht mich sehr glücklich.“
Den zehnjährigen belgischen Wallach Messi van't Ruytershof hat Meyer-Zimmermann zusammen mit seinem jetzigen Besitzer Jürgen Fitschen fünfjährig entdeckt und seitdem behutsam aufgebaut. Schon damals habe sie sein Potential erkannt, sagte die Reiterin. „Aber es gehört auch Fantasie dazu, um daran zu glauben, dass ein Pferd auch mal vier Sterne geht. Ich kann mir vorstellen, dass er auch mal fünf Sterne geht.“ Der Braune sei schon lange ein Geheimtipp in ihrem Stall gewesen. „Als er acht- bis neunjährig war, ist er auch meinen Kollegen aufgefallen. Wir haben ihm viel Zeit gegeben, weil er früher große Angst vor anderen Pferden auf dem Abreiteplatz hatte. Im Parcours war er schon immer ein hochintelligentes Pferd. Er ist großrahmig, kann aber auch schnell sein, wie wir heute gesehen haben.“ Meyer-Zimmermann setzt große Hoffnungen in ihr neues Spitzenpferd: „Ich glaube, er ist ein Pferd für die Zukunft. Ich werde ihn jetzt weiter aufbauen und träume davon, den ein oder anderen Nationenpreis-Einsatz vom Bundestrainer zu bekommen. Ich traue Messi zu, dass er für Deutschland an den Start gehen kann. Das ist mein Traum.“
Auch Mario Stevens war beeindruckt von seinem neunjährigen Hannoveraner Wallach Starissa (von Stakkato Gold – Quidam's Rubin), den wegen seines Namens viele für eine Stute halten. „Er sollte eigentlich mal Starisso heißen. Als ich ihn letztes Jahr gekauft habe, habe ich den Namen so gelassen, weil es mittlerweile Kult geworden ist“, klärte Mario Stevens die häufige Verwechslung in der Pressekonferenz auf. „Er ist hier zum ersten Mal draußen und vor Zuschauern gestartet. Das kannte er durch Corona gar nicht. Ich war deshalb überrascht und beeindruckt, wie er es gemacht hat, auch im Stechen. Damit kann ich mehr als zufrieden sein.“ Dass „Horses & Dreams“ nun wieder mit Publikum stattfinden konnte, habe Reiter und Pferde motiviert, noch besser zu reiten und zu springen, war sich Stevens sicher. „Das ist, was unseren Sport ausmacht: Dass wir mit unseren Pferden zusammen unseren schönen Sport den Zuschauern zeigen können. Das sind alles Pferdeleute hier, das hat man gemerkt.“
Die tolle Atmosphäre und die perfekten Bedingungen für die Pferde wurden von allen Reiter*innen und auch vom Publikum honoriert. „Nach der langen Durststrecke durch Corona sind wir absolut zufrieden. Wir sind mit Bedacht an die Organisation herangegangen und haben nicht gesagt, wir wollen das erreichen, wo wir 2019 aufgehört haben“, sagte Veranstalter Francois Kasselmann. Insgesamt seien 51.000 Besucher*innen über die fünf Turniertage hinweg auf den Hof Kasselmann gekommen. Darunter seien auch geflüchtete Familien mit Kindern aus der Ukraine gewesen. „Paul Schockemöhle hat mehrere Familien aus der Ukraine auf seinem Gestüt in der Lewitz aufgenommen. Dafür gebührt ihm Dank und Applaus. Wir haben die Familien nach Hagen eingeladen, damit sie einen schönen Tag haben“, sagte Kasselmann.
Alle Ergebnisse aus Hagen gibt es hier.
Die Riders Tour wird dieses Jahr international. Ziel ist es, noch mehr ausländische Reiter*innen für die Serie zu begeistern.
Die weiteren Etappen der BEMER Riders Tour 2022 sind folgende:
- CSI3* Pferd International München, 26. - 29. Mai
- CSI3* Ommen (Niederlande), 6. - 10. Juli
- Fest der Pferde - CSI2*, Freese-Immenhöfe, Donaueschingen 22. - 31. Juli
- CSI4* Turnier der Sieger, Münster 25. - 28. August
- CSI3* Bemer Riders Tour Azelhof, Lier (Belgien), 1. - 4. September
- CSI2* Wiener Neustadt (Österreich), 6. - 9. Oktober
- CSI3* VR Classics, Neumünster 16. - 19. Februar
U25-Springpokal an Lara Weber
Endlich wieder Turniere, endlich wieder Zuschauer, endlich wieder U25 Springpokal! Die Turnierserie der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter ist beim internationalen Turnier „Horses and Dreams“ in die Saison 2022 gestartet. Lara Weber aus Kamen und Dinar haben die erste von vier Finalqualifikationen für sich entschieden.
„Es war so schön, nach den Jahren der Pandemie vor Publikum und einer so tollen Kulisse zu starten. Hagen ist ein tolles Turnier und dass es so gut geklappt hat, freut mich umso mehr“, sagte die Siegerin, Lara Weber. Die 25-Jährige und ihr zwölfjähriger Wallach Dinar zeigten die einzige fehlerfreie Runde in der anspruchsvollen Finalqualifikation von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter auf dem Hof Kasselmann in Hagen am Teutoburger Wald. Der Parcours in der Finalqualifikation des U25 Springpokals, eine Springprüfung der Klasse S*** mit Stechen, lag den beiden: „Ich fand ihn schön zu reiten, wenn auch mit technisch sehr anspruchsvollen Linien. Eine Klippe war auch die Dreifache Kombination. Aber für uns hat irgendwie alles gepasst.“ Das lag sicher auch am Plan, den sich die 25-Jährige für ihren Partner unter dem Sattel überlegt hatte: „In der Einlaufprüfung habe ich mir viel Zeit gelassen. Es war sehr stürmisch und ich habe viel Wert darauf gelegt, dass Dinar sich auf dem Platz wohl fühlt. Da waren auch die Fehler nicht schlimm. Für die weiteren beiden Runden hatte ich mir vorgenommen, Null zu reiten. Der Plan für das Wochenende ist voll aufgegangen.“
Seit über vier Jahren ist der Holsteiner Diamant de Semilly-Sohn Dinar im Stall von Lara Weber. Sie ist Sportsoldatin in Warendorf und sagt: „Dinar ist ein sehr besonderes Pferd für mich. Wir sind ein tolles Team geworden und ich merke, dass er alles für mich tun würde. Er ist schnell, dabei unheimlich vorsichtig und will das Beste aus jeder Situation machen. Ich bin sehr dankbar, dass Karsten Voss mir so ein tolles Pferd zur Verfügung stellt. Ich habe mit ihm einen großartigen Pferdebesitzer an meiner Seite, der mir sehr viel ermöglicht.“
Drei Prüfungen standen für die U25 Talente in Hagen auf dem Programm: Zuerst eine Einlaufprüfung, die Josephine Förster (Erfurt) und Claire für sich entschieden- Es folgte die erste Wertungsprüfung, die Zoe Osterhoff (Hamm) und It’s a Miracle gewannen und die abschließende Finalqualfikation. In dieser lieferten die ehemalige Talentpool-Athletin der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport, Teike Carstensen aus Sollwitt, und die Holsteiner Stute Greece die schnellste Runde mit einem Hindernisfehler ab und wurden Zweite. Die fünf punktbesten Paare aus den beiden Wertungsprüfungen dürfen im Finale beim CHIO Aachen starten, wobei das Ergebnis aus der Finalqualifikation mal 1,5 gerechnet wird.
Der Weg zum Finale der Turnierserie der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter führt über vier Stationen. Auf Hagen folgen das Mannheimer Maimarktturnier, die Deutschen Meisterschaften in Balve sowie das internationale Turnier auf der Anlage von Holger Wulschner in Groß Viegeln.
- fn-press -
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