Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Leseprobe: Blickschulung für Reiter

Augenblick mal​

Jede Gangart sieht bei jedem Pferd ein wenig anders aus. Das macht es schwierig, eine korrekte Laufmanier im Schritt, Trab und Galopp zu erkennen. Wie eine Ganganalyse dennoch gelingt und worauf Sie achten sollten, erklärt Babette Teschen.​

Ein unter den Schwerpunkt fußendes inneres Hinterbein und eine Bergauf-Linie sind zwei Merkmale für einen korrekten Galopp.

Stets gut gelaunt und mit Mega-Highheels an den Füßen, so kennt man Catwalk-Trainer Jorge Gonzalez.
Bei der Talentshow „Germany’s Next Top Model“ brachte der Kubaner jahrelang jungen Schönheiten eine gute Laufmanier für den Catwalk bei. Er sah auf den ersten Blick, wer gut lief und wer noch Hilfestellungen benötigte.Sehen Sie das auch bei Ihrem Pferd? Wann läuft es eigentlich gut? Und wann nicht?

Das Auge schulen


„Darüber herrscht sehr viel Unsicherheit und auch Unkenntnis“, sagt die Ausbilderin Babette Teschen. Das „Sehenlernen“ wird ihrer Erfahrung nach viel zu wenig unterrichtet. Die meisten Reiter würden nur isoliert auf zwei Dinge schauen: Ist der Kopf unten? Und ist die Hinterhand fleißig? Dabei gibt es noch so viel mehr, das bei der Beurteilung der Grundgangarten Beachtung finden sollte. Deshalb rät sie dazu, das eigene Auge zu schulen und zu lernen, wie korrekte biomechanische Bewegungen des Pferdes aussehen.

„Je besser unser Auge ist, desto leichter lässt sich auch entscheiden, welche Schritte für eine Verbesserung der Laufmanier sinnvoll sind. Denn das ist eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür, dass das Pferd die nötigen Muskeln entwickelt, um einen Reiter überhaupt tragen zu können. Das gilt für Jungpferde ebenso wie für erwachsene Tiere“, erklärt sie.

Schwierig macht die Blickschulung jedoch die Individualität der Tiere. Jedes Pferd hat seinen ganz eigenen Laufstil, der hauptsächlich von seinem Körperbau, Alter und Trainingszustand abhängt. Ein Tinker läuft nicht wie ein Friese, ein Hannoveraner nicht wie ein Araber. Jede Gangart sieht daher bei jedem Pferd ein bisschen anders aus.

Um die Grundgangarten bewerten zu können, sollte der Reiter wissen, wie sie bei seinem eigenen Pferd im Normalfall aussehen. Der erste Schritt dahin: Betrachten Sie Ihr Pferd in unmanipulierter Laufmanier – also ohne Einwirkung von Reiter und Hilfszügeln.

Wie Sie Ihren Blick fürs Pferd schulen lernen, lesen Sie im Fokusthema unserer Februar-Ausgabe.