Leseprobe
Die besten Übungen auf der Zirkellinie
Für die meisten Reiter ist der Zirkel eine Hufschlagfigur wie jede andere auch. In der Praxis sieht man oft und ertappt sich auch selbst dabei, dass Reiter irgendwo an der Bande abwenden, eine ungerade Linie reiten, die irgendwo an der gegenüberliegenden Seite des Vierecks endet. Dabei erklärt der Begriff „Zirkel“ eindeutig, was gemeint ist: Ein Kreis, der sich um einen Mittelpunkt bildet. Wie mit einem Zirkel im Geometrieunterricht: Man pikst die Nadel ins Blatt und kreist im gleichbleibenden Abstand – dem Radius – den Stift um diesen Mittelpunkt. Genau so ist der Zirkel auch beim Reiten gemeint: Dabei dienen die Zirkelpunkte der Orientierung, um passend abzuwenden. Wichtiger ist allerdings ein Bewusstsein für den Mittelpunkt und das Gleichmaß des Radius‘. Wie gut und leicht der Radius von Pferd und Reiter gehalten werden kann, ganz gleich wie weit oder eng man diesen wählt oder welche Gangart oder Lektion man auf dem Zirkel reitet, hängt maßgeblich von der Balance, dem Ausbildungsstand und dem Versammlungsgrad des Pferdes ab. Deshalb ist der Zirkel für Grand-Prix-Ausbilder Hubertus Graf Zedtwitz enorm wichtig: „Der Zirkel ist für mich die absolute Grundfigur allen Dressurreitens“, sagt er.
Und betont: „Das Gute am Zirkel ist: Er hat nie ein Ende.“