Leseprobe
Die durchhaltende Zügelhilfe
Aushaltend, durchhaltend – beides beschreibt dieselbe Art der Zügelhilfe, die auf den ersten Blick eine passive Einwirkung ist. Guckt man aber genauer hin, bedarf gerade die durchhaltende Zügelhilfe besonders viel Gefühl, Reaktionsfähigkeit und Konzentration seitens des Reiters.
Die durchhaltende Zügelhilfe wirkt wie ein Gegenpol zu den Gewichts- und Schenkelhilfen. Damit sie aber den Bewegungsablauf des Pferdes nicht eingrenzt, muss sie genau deswegen sehr konzentriert und in ausgewogenem Zusammenspiel mit den Gewichts- und Schenkelhilfen angewandt werden. „Im Unterschied zu den annehmenden Zügelhilfen bewegt sich die Hand im Grunde nicht. Deswegen ist hier auch das Zügelmaß von großer Bedeutung“, erklärt Grand Prix-Ausbilder Jürgen Höfler. „Es ist absolut wichtig, dass die Hand vorne bleibt, nicht rückwärts wirkt, sondern den Impuls, den die treibenden Hilfen nach vorne entwickeln, aushält.“ Dann entfaltet sich die versammelnde Wirkung auf das Pferd, die Selbsthaltung wird verbessert und es entsteht etwas ganz Besonderes: Kadenz.