Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Losgelassenheit für Reiter und Pferd​

Die wahre Nummer eins

„Losgelassenheit als Schlüssel für ein zufriedenes Pferd.“ So betrachtet sie Reitmeister Martin Plewa. Und damit zeigt sich, welch hohen Stellenwert die Nummer zwei der Skala der Ausbildung eigentlich hat. Ohne sie geht nichts – oder vieles falsch.​

Nur wenn Pferd und Reiter losgelassen sind, wird Training zum Erfolg.

Schnappen Sie sich einen Stift und schreiben Sie: „Losgelassenheit ist das regelmäßige An- und Abspannen der Muskulatur bei innerer Bereitschaft zur Mitarbeit.“ Keine Sorge, wir greifen nicht auf altertümliche Lehrmethoden zurück. Aber der Satz ist einerseits inhaltlich wichtig. Uns interessiert an dieser Stelle aber auch: Wie hat sich das Schreiben mit dem Stift für Sie angefühlt? Wie halten Sie den Stift? Würden Sie Ihre Muskulatur völlig entspannen, wäre Ihnen der Stift schon aus der Hand gefallen. Hielten Sie den Stift krampfhaft fest, weil Sie sich vielleicht gerade ärgern (hoffentlich nicht!), dann wäre Ihre Schrift vielleicht nicht so gut lesbar sein, das Blatt Papier würde leiden und vor allem könnten Sie das nicht lange durchhalten. Schreiben Sie aber in „Losgelassenheit“, werden Sie Ihre Handmuskulatur an- und abspannen und den Satz ohne Probleme mehrere Male schreiben können. Es fällt Ihnen leicht.

Beim Reiten ist die Losgelassenheit einer der ersten Punkte der Skala der Ausbildung, der zweite hinter dem Takt und vor der Anlehnung. Ihr Stellenwert könnte kaum bedeutender sein. So sieht das auch Reitmeister Martin Plewa. Losgelassenheit, so sagt er, ist die Voraussetzung für positive Ausbildungs-, Lern- und Trainingseffekte, für gewünschte muskuläre Entwicklung und „Formung“, und für alle anderen Punkte der Skala der Ausbildung Sie dient der Gesunderhaltung des Pferdes.

„Nur ein unverkrampft arbeitender Muskel, der sich an- und abspannt, kann sich entsprechend entwickeln. Ein verkrampfter Muskel atrophiert, er geht zurück, er wird nicht entsprechend durchblutet“, erklärt Plewa. „Insofern ist Losgelassenheit erst mal die erste zwingende Voraussetzung für die sportliche Nutzung eines Pferdes.“ Nur erzwingen kann man sie nicht.

Wie gelingt der Weg zu mehr Losgelassenheit? Dazu haben wir zahlreiche Tipps und viel Wissen, zum direkt Umsetzen – jetzt in unserer November-Ausgabe.