Leseprobe: Reiter- und Pferdeausbildung
Haben wir genügend gute Ausbilder?
Deutschland ist das Land der Dichter, Denker und der Reitmeister. 35 Mal hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) diesen Titel verliehen, vier Reiter haben die Reitmeisterprüfung abgelegt. Sie alle sind oder waren Ausnahmeerscheinungen der deutschen Reitausbildung, die weltweit gefragt ist. Doch seit einigen Jahren geht ein Grummeln durch den Pferdesport. Angefacht von Skandalen steht er auf dem Prüfstand. Und dabei wird auch die Qualität der Ausbildung von Pferd und Reiter immer wieder in Frage gestellt – ist sie noch gut genug?
Frust und Unzufriedenheit machen sich breit. Aus dem einst mitreißenden Fluss der klassischen Reiterei haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr neue Ausläufer gebildet, oder sollte man sagen: Wegläufer? Pferdetrainer mit unterschiedlichsten Methoden und Philosophien finden immer mehr Anklang bei jenen, die sich in der Reiterei nach den Richtlinien der FN nicht mehr zu Hause fühlen – manche blicken über den Tellerrand, holen sich Inspiration, andere wenden sich ganz ab.