Leseprobe: Alles im Lot
Oberkörper fällt nach vorn: Tipps zur Korrektur
Reiter, die häufig junge Pferde reiten, neigen dazu, mit dem Oberkörper nach vorn zu fallen. „Bei jungen Pferden finde ich es richtig, den Oberkörper leicht nach vorn zu nehmen“, stellt Aubsilderin Corinna Lehmann zunächst klar. „Man will das Pferd ja nicht unnötig stören. Aber wenn man es sich angewöhnt, ist man auch für ein junges Pferd zu weit vorne. Und man kann es auf Pferden, die schon weiter sind, auch nicht so einfach abstellen. Es ist dann die Balance, in der man sich sicher fühlt.“ Problematisch ist das deshalb, weil der Reiter dem Pferd auf die Schulter fällt und somit noch mehr Gewicht auf dessen Vorhand bringt. Das schadet der empfindlichen Muskulatur um den Widerrist und bremst das Pferd.
So können Sie Ihren Oberkörper neu austarieren: „Der Reiter regt sein Pferd immer wieder dazu an, einen Berg hinaufzugehen. Dabei geht er mit dem Oberkörper vor und schickt das Pferd nach.“ Sie rät, sich solche Berge in der Reitbahn vorzustellen. „Pro Runde mindestens sechs Berge“, lautet der Richtwert. „Wenn der Berg zu Ende ist, so nach sieben, acht Tritten, geht der Reiter zurück in die Normalposition.“ Der Effekt: „Man hat keinen Schwungverlust. Die Pferde werden durchlässiger und finden besser ins Gleichgewicht. Dem Reiter fällt es leichter, wieder in die Senkrechte zu kommen.“
Tipp: Nicht dauerhaft im Springsattel Dressur reiten. Der Springsattel muss die Flugkurve des Pferdes ermöglichen – das Becken kippt automatisch ab.