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Leseprobe

Pferde gesund und nachhaltig trainieren

Wer sein Pferd gut trainiert, hat länger was von ihm. Aber was heißt eigentlich Training? Das haben wir Experten aus drei Fachbereichen gefragt. Hier geht's zur Leseprobe.

Welche Muskeln brauchen welches Training? Das hängt individuell vom Pferd und seinem Einsatz ab.

Eines vorweg: Im folgenden Artikel werden Sie eines nicht finden: einen Trainingsplan. Dafür aber die besten Gründe, sich mit dem Thema Trainingsplanung fürs Pferd bewusst auseinanderzusetzen. Sind Sie bereit?

„Wenn wir Sport mit Kindern, Jugendlichen oder Tieren machen, haben wir eine moralische Verantwortung, sie gut auf die sportliche Leistung vorzubereiten.“ Ein Leitsatz, der in der Deutschen Sporthochschule in Köln häufig zitiert wird. In diesem Fall hat ihn der dort dozierende Sportwissenschaftler und Springreiter Matthias Bojer ausgesprochen. „Die Pferde sind von uns fremdbestimmt. Also haben wir auch die Verantwortung, sie auf das, was kommen kann, vorzubereiten. Das sollte jeder Reiter und jeder Trainer tun! Und da sprechen wir über gutes Reiten, über Training und übrigens auch über die eigene Fitness.“

Es geht darum, das Pferd langfristig gesund zu halten, ob es der Hochleistungssportler oder der Freizeitpartner ist. Sich über die Fitness des Pferdes Gedanken zu machen und sie tatsächlich zu erarbeiten, lohnt sich, sagt Bojer: „Das körperlich besser vorbereitete Pferd wird leichter und schöner die sportliche Leistung erbringen. Und ich glaube, dann ist auch insgesamt mehr Spaß dabei. Pferde verhalten sich so wie sie sich fühlen.“

Soweit so logisch – und so wenig ist es vielen Reitern wirklich bewusst. Dabei geht’s den Pferden doch nicht anders als uns Menschen. Und doch gibt es Unterschiede, speziell wenn es um die Bedeutung des Trainings geht. Einer der größten ist für Pferde-Osteopath Stefan Stammer die Tatsache, dass Pferde ihre maximale Leistungsfähigkeit in Bezug auf „Höher-schneller-weiter“ auch ohne Training absolvieren könnten. Sie können von jetzt auf gleich maximal schnell galoppieren, sie können hochspringen, sie können kilometerweite Strecken meistern. Sie sind Fluchttiere, sind körperlich so ausgestattet, dass sie all das von Natur aus schaffen. Stammer spricht hier von den elastischen Katapultsystemen des Pferdes, die ihm diese Leistungen ermöglichen, ohne auch nur einmal zu trainieren. Es ist ein verführerisches Angebot für den Reiter – und riskant zugleich. Denn würde er all diese Potenziale abfragen, ohne das Pferd als Reitpferd durch Training vorzubereiten, würde es innerhalb kürzester Zeit mit einem Sehnenschaden in der Box landen.

Wie Sie Ihr Pferd gesund und nachhaltig trainieren können, lesen Sie in der August-Ausgabe 2022, die Sie hier versandkostenfrei bestellen können.