Leseprobe
Stangenarbeit mal anders
Stangenarbeit ist der Klassiker im abwechslungsreichen Training. Als Trabstangen etwa. Kennt jeder. Machen viele. Sind sinnvoll. Wir hätten da noch eine Ergänzung: Stangen als Abgrenzung – und mit gymnastizierendem Effekt. Selbst eine Stange allein in der Bahn bietet bereits eine Vielzahl an Möglichkeiten. Nachgefragt bei Dressurausbilderin Claudia Butry, die mit ihren Pferden im Allgäu lebt und beim Stichwort Stangenarbeit zum Kreativkopf wird, haben wir elf Übungen rund um die Stange für Sie in petto. Die Vorteile: Stangen auf dem Boden bieten eine optische Begrenzung für Pferd und Reiter, sie fördern präzise Hilfengebung – alles andere fliegt schnell auf – und sie sind schnell aufgebaut. Und man kann mit allerlei Variationen spielen. Probieren Sie’s aus!
Übung: Solo-Künstlerin
Der Aufbau: Haben Sie mal ‘ne Stange? Legen Sie sie auf die Mittellinie, zum Beispiel in die Mitte des Zirkels.
Da geht’s lang: Nutzen Sie die Stange als Begrenzung für Seitengänge. Wenden Sie dafür von der kurzen Seite knapp vor der Mittellinie ab und reiten Sie dann auf Höhe der Stange Seitengänge wie Schulterherein, Renvers oder Travers. Mit der Stange ist das Pferd an der Vorhand oder Hinterhand begrenzt. Danach geht es geradegerichtet weiter, zurück auf die Zirkellinie oder geradeaus oder auf die andere Hand. Sie können die Übung in allen drei Gangarten reiten oder mit Übergängen variieren für die Seitengänge entlang der Stange.
Variante: Wie wäre es mit einer Abwandlung der Hinterhandwendung rund um die Stange? Das heißt, am Ende der Stange setzen sie zum Kurzkehrt an, erhalten Stellung, Biegung und Seitwärts entlang der Länge der Stange, bis zum anderen Ende.
Das bringt’s: Kontrolle der äußeren Schulter, Erhalten des Vorwärts-seitwärts, präzise Hilfengebung.