Leseprobe: Redend
So helfen Selbstgespräche beim Reiten
Zu welchem Typ Reiter gehören Sie? Sind Sie eher die Quasselstrippe im Sattel, „na komm schon, Lavino, jetzt streng dich mal an“, „ach, da ist doch gar nichts“, „hier spielt die Musik“, „ja, braver Bub“... Oder gehören Sie zur Fraktion schweigsamer Wolf – ab und zu ein Schnalzen mit der Zunge, das muss reichen. Und: Sprechen Sie beim Reiten mit Ihrem Pferd oder mit sich selbst? Wenn ja: laut oder in Gedanken? Machen Sie auf jeden Fall weiter! In der Zwischenzeit verraten wir Ihnen hier, warum Reden beim Reiten Gold wert sein kann – und was Sie dafür tun können.
Mit Stimme klarer denken
„Selbstgespräch hat enorme Auswirkungen auf den Körper und die Bewegungsqualität“, sagt Lisa Siegler, die als Sportwissenschaftlerin und Trainerin A Reiten Kurse zum Thema Selbstgespräche beim Reiten gibt – eine Herzensangelegenheit. Die Auswirkungen können je nach Dialog in verschiedene Richtungen ausschlagen. „In der Sportpsychologie gibt es Studien, die nachweisen, dass der innere Dialog gekippt ist, kurz bevor die Leistung schlecht wurde“, berichtet sie. „Aufs Reiten bezogen hat, das jeder schon mal erlebt: In dem Moment, in dem ich anfange zu zweifeln und der innere Zweifel überhandnimmt, gelingt mir plötzlich nichts mehr – ich finde keine Distanz mehr zum Sprung, ich entferne mich von meinem Gefühl, ich gehe weniger aufs Pferd ein, ich verliere den Fokus und den Plan, was ich vorhatte und wie ich dahin wollte.“ Der innere Dialog wird zum Zünglein an der Waage. Und so wie er einen in eine Abwärtsspirale führen kann, kann er einen genauso in eine Aufwärtsspirale bringen.