Leseprobe: Der ultimative Wohlfühlfaktor
Vertrauen zwischen Mensch und Pferd
Zeit, Ruhe und Geduld!
Hektik schafft Verunsicherung. Denn Hektik bedeutet für ein Pferd im übertragenen Sinne Gefahr. Also bei aller Konzentration immer mit der Ruhe. Je entspannter der Mensch im Umgang mit dem Pferd, auch im Sattel agiert, desto wohler fühlt sich das Pferd. Gleiches gilt für Druck! Ziele in der Ausbildung sind wichtig und Trainingsziele spornen an. Aber Voraussetzung ist immer die Zufriedenheit des Pferdes. „Ausbildungsschritte gelingen am besten, wenn man sich die Zeit nimmt, in das Pferd hineinzuhorchen“, macht Michael Putz deutlich. Ist es in seiner Ausbildung schon weit genug, um den nächsten Schritt im Rahmen der Skala der Ausbildung gehen zu können? Oder müssen Grundlagen noch weiter gefestigt werden? Wie schnell es voran geht, gibt das Pferd vor. Wer hier Sorgfalt walten lässt, fördert das beiderseitige Vertrauen und kommt letztendlich sogar schneller voran.
Der Pferdewirtschaftsmeister und Buchautor lebt im mittelfränkischen Buckenhof. Er hat sich die pferdegerechte, klassische Ausbildung von Pferd und Reiter auf die Fahne geschrieben. Zu seinen Büchern gehören „Richtig Reiten – Eine Herausforderung“, „Reiten mit Verstand und Gefühl“. Er war 15 Jahre lang Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster. www.michael-putz.de
Selbstsicherheit!
„Pferde haben eine unheimlich feine Antenne für die Körpersprache des Menschen“, sagt Ausbilder Michael Putz. Gehen Sie mit Vorbehalten an ein Pferd heran, ist es misstrauisch. Jüngere Pferde zeigen dies häufig deutlicher als erfahrenere, die die Unsicherheit eines Menschen durchaus auch kompensieren können. „Aus diesem Grund macht es auch so viel Sinn, dass unerfahrene Reiter mit erfahrenen Pferden beginnen“, gibt Putz zu bedenken. Der Reiter entwickelt dann im Laufe der Zeit mehr Selbstsicherheit im Umgang mit dem Pferd. Die braucht es, um eine gute gegenseitige Vertrauensbasis zu schaffen. Denn Pferde bringen den Menschen von sich aus in den meisten Fällen Respekt entgegen, bei denen sie sich sicher fühlen.
Offenheit!
„Ein guter Reiter muss mindestens zehn Mal vom Pferd fallen“, so lautet ein Spruch aus dem Volksmund. Tatsächlich sagt Michael Putz, dass er durch jeden Sturz etwas gelernt hat. Man analysiert, was dazu geführt hat und zieht daraus seine Schlüsse. Diese Offenheit sollte jeder Reiter mitbringen, denn letztendlich zeigt das Pferd, was ihm gegebenenfalls fehlt, um sich wohlzufühlen und dem Menschen in allen Lebenslagen vertrauen zu können.
Den ganzen Leitfaden lesen Sie in der September-Ausgabe der Reiter Revue, in der sich im Fokusthema auf 14 Seiten alles um das Thema Vertrauen dreht.
Jeder Reiter träumt davon, sein Pferd mit unsichtbaren Hilfen und in völliger Harmonie trainieren zu können. Das ist leichter gesagt als getan. Wie Sie die Harmonie zwischen sich und Ihrem Pferd verbessern können, weiß unsere Expertin. Was tun, wenn die Harmonie zwischen mir und meinem Pferd nicht stimmt?