Verwerfen im Genick: Mit diesem Tipp können Sie das Problem in den Griff kriegen
Ein Tape entlang der Stirn-Nasenlinie mittig des Kopf als "klebender Detektiv", wenn sich das Pferd immer wieder im Genick verwirft? Das ist ein Tipp von Dressurausbilder Hubertus Graf Zedtwitz. „Das Klebeband ist für mich Diagnostik und Heilmittel zugleich“, sagt er. Erstens sieht der Trainer noch deutlicher, dass das Pferd sich verwirft, und der Reiter sieht es, wenn er auf den Spiegel zureitet. Bei korrekter Anlehnung bleibt das Klebeband in der Senkrechten, beim Verwerfen kippt es in die Schräge – das Klebeband wird zum Detektor. Mit ihm lässt sich das Problem noch deutlicher visualisieren.
Das Verwerfen kann unterschiedliche Ursachen haben: Es können Blockaden oder Zahnprobleme dahinterstecken – aber eben auch die Einwirkung des Reiters. „Meistens ist es so, dass eine Hand zu starr ist. Entweder die innere oder die äußere“, sagt Ausbilder Zedtwitz. Seiner Erfahrung nach ist es meist die Hand, zu der das Pferdemaul beim Verwerfen gerichtet ist. Das Klebeband macht es offensichtlich. „Es gibt verschiedene probate Mittel, das Pferd an eine neue Körperhaltung zu gewöhnen. Vom raumgebenden äußeren Zügel in der Stellung bis hin zur vorübergehend eine Hand breit höher getragenen Hand. Bis das Maul wieder in der Mitte ist. Sodass das Pferd sein Körperbewusstsein neu erlernen kann und man dann die Hände wieder auf gleicher Höhe trägt“, beschreibt Zedtwitz mögliche Korrekturwege.
Das Klebeband hilft bei dieser Korrektur. Denn: „Es schult den Blick des Reiters auf das Genick neu. Man kann sich im Verlauf auch ohne Spiegel immer besser vorstellen, wie es aussehen muss, wenn das Pferd sich nicht mehr verwirft“, sagt der Dressurausbilder. Der Trainer kann noch präziser erkennen, wann sich das Pferd doch nochmal verkantet, und der Reiter lernt, feinfühliger mit den Händen einzuwirken. Und dann kann auch bald der Klebestreifen auf seiner Rolle bleiben.