Sommerekzem – Tipps für den optimalen Schutz Ihres Pferdes
In vielen Fällen sind sie unumgänglich: Ekzemerdecken, die die Kriebelmücken samt ihrem allergenhaltigen Speichel vom Pferd fernhalten. Worauf ist hier zu achten? „Dass sie auch den Bauch und so viel wie möglich vom Bein abdecken und trotzdem luftig sind“, sagt Tierärztin Larissa Thielen. Ein hochwertiges, atmungsaktives Material, zum Beispiel aus Mikrofaser, ist Kunststoff vorzuziehen, will man verhindern, dass das Pferd unter der Decke permanent ins Schwitzen gerät. Auch auf die Farbe kommt es an. „Je heller, desto besser“, rät Thielen. Natürlich kommt es auch auf die Passform an: Die Decke sollte eng anliegen, aber elastisch sein und dem Pferd genügend Bewegungsfreiheit lassen. Auch sollte sie sich bei Regen nicht vollsaugen und schnell trocknen.
Was hilft sonst noch beim Sommerekzem?
Eine Sonderstellung nimmt das Sommerekzem ein, denn gegen die allergische Wirkung des Kriebelmücken-Speichels ist bislang kein verlässliches Kraut gewachsen. Impfstoffe befinden sich zurzeit zwar in der Entwicklung, haben es bislang aber noch nicht bis zur Marktreife geschafft. Allerdings: Bereits seit geraumer Zeit steht ein Hautpilz-Impfstoff zur Verfügung, der, wie die beiden Tierärzte Dr. Huthmann und Dr. Mengeler berichten, auch bei manchen Sommerekzemern eine lindernde Wirkung
zeigt. Er wird im Abstand von 14 Tagen intramuskulär erst auf der einen, dann auf der gegenüberliegenden Körperseite injiziert. Allerdings, so betonen beide: „Man muss das Pferd deutlich vor Beginn der Mückensaison, am besten im Februar, spätestens aber im März damit impfen. Wenn die Kriebelmücken schon fliegen, ist es zu spät.“
Welches Futter hilft bei Sommerekzem?
Mit der richtigen Fütterung kann man dem sommerekzem-bedingten Juckreiz bedingt entgegensteuern. „Mit Knoblauch“, sagt Tierärztin Larissa Thielen und schickt hinterher, als Pauschallösung tauge das zwar nicht, aber einen Versuch sei es wert. „Mit ausreichend Mineralfutter“, sagt Stefanie Huthmann. Von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit der Haut ist vor allem das Spurenelement Zink, von dem man laut Dr. Ulrich Mengeler allerdings nur dann einen therapeutischen Nutzen erwarten kann, wenn man es in hochkonzentrierter Form füttert. „Man sollte aber im Vorfeld mit einem Bluttest überprüfen lassen, ob überhaupt ein Zinkmangel vorliegt“, sagt er: „Was gegen alle Formen von Juckreiz hilft, ist hochwertiges, kaltgepresstes Öl, zum Beispiel Lein- oder Schwarzkümmelöl. Es enthält viel Vitamin E, das für den Zellschutz wichtig ist, und viele Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die entzündungsghemmend wirken.“
Der Beitrag ist erstmals in unserer Juni-Ausgabe 2022 erschienen. Dort finden Sie viele weitere Tipps von Tierärzten rund um den Juckreiz im Sommer. Das Heft finden Sie noch bei uns im Shop. Auch als E-Paper.