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Leseprobe

Trimm-Dich-Tipps für Reiter

Rückenprobleme, überlastete Gelenke, schwache Kondition: Viele Reiter plagen sich jahrelang mit Beschwerden. Ein häufiger Auslöser sind sitzende Tätigkeiten und mangelnde Bewegung im Alltag. Was hilft? Ausgleichssport und gezielte Übungen für Muskulatur, Kraft und Koordination zu Hause und im Sattel.

Dem ein oder anderen Reiter dürfte das bekannt vorkommen: Man sitzt den ganzen Tag im Büro, Rücken und Nacken sind verspannt, und man freut sich darauf, nach der Arbeit zu reiten. Die Schmerzen gehen aber im Sattel nicht weg, im Gegenteil: Der Sitz ist verkrampft, die Muskulatur verhärtet. Stall ausmisten, Sattel schleppen und Hufe auskratzen werden zur Qual für die Wirbelsäule, und beim Springtraining gerät man ordentlich aus der Puste. „Reiten ist eine Aktivität, die viele Körperfunktionen fordert“, erklärt Prof. Dr. Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln. „Das Herz-Kreislauf-System wird gefordert, viel Muskelmasse ist aktiv. Also ist beim Reiten ein erhöhtes Atemvolumen zu erwarten, wir brauchen Ausdauerleistungsfähigkeit. Der Rumpf muss sehr stabil sein und erfordert eine dauerhafte Muskelanspannung von Bauch und Rücken." Darüber hinaus sind Schulter und Arme beteiligt, sowie die Streckermuskeln vom Gesäß zur Oberschenkel- und Wadenmuskulatur, weiß Dr. Froböse. In diesen Bereichen zeigen sich seiner Erfahrung nach auch häufig die meisten Probleme: „Insbesondere der Rücken mit der Lendenwirbelsäule ist die ‚Schlechtwetterecke‘ des Reiters. Hier sehen wir häufig muskuläre Verspannungen und übermäßige Beanspruchungen“, erläutert er. Aber auch der Schulter-Nacken-Bereich sei durch die relativ starre Kopfhaltung oftmals betroffen. „Und wir haben vor allem im Springsport oft eine Überlastung der Gelenke, sprich Sprung-, Knie- und Hüftgelenke sowie deren Sehnen durch eine maximale Beanspruchung über eine bestimmte Zeit“, sagt der Experte.

Die Mittelpositur zählt

Frauke Behrens hat bereits vor über 20 Jahren während ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin auf internationalen Turnieren Springreiter betreut. „Damals waren wir schockiert, wie schlecht die Konstitution vieler Reiter war“, berichtet sie. Daraus hat sie gemeinsam mit Kollegen und basierend auf der Orthopädie, Schmerz-Physiotherapie und Neurologie Übungen für den Reiter entwickelt, damit dieser in einen geschmeidigen, tiefen Sitz kommt. Ihr Anliegen ist, den Reitersitz zu optimieren und Hilfestellungen zu geben – auch zum Wohle der Pferde. Die Übungen sollen speziell bei physiotherapeutischen Problemen der Reiter helfen.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Leseprobe unserer November-Ausgabe 2022. Mehr zu diesem Thema, praktische Übungen für zu Hause und andere spannende Artikel finden Sie im E-Paper. Oder möchten Sie lieber ein Print-Magazin per Post versandkostenfrei nach Hause geliefert bekommen?