Woran erkenne ich einen gesunden Huf?

Hufe tragen das komplette Gewicht des Pferdes. Je fester und elastischer sie sind, desto besser können sie diese Aufgabe erfüllen. Sind sie es nicht, drohen Lahmheiten, Fühligkeit und Krankheiten. Christina Kuenen und Barbara Kelly vom „Team-Huf“ sind nicht nur Hufbearbeiter und Hufschuhberater, sondern haben auch eine Rehastation für Hufrehepferde im hessischen Haunetal aufgebaut und bieten Kurse zum Thema Hufgesundheit für Pferdebesitzer an. Für sie ist entscheidend, dass ein gesunder Huf in erster Linie für das Pferd gut funktionieren und nicht einem optischen Ideal entsprechen muss. „Gut entwickelte und funktionierende Hufe tragen nicht einfach nur die Last, sondern agieren durch den Aufbau ihrer Strukturen und deren Zusammenarbeit als guter Stoßdämpfer“, erklärt Christina Kuenen. „Sie enthalten außerdem viele Nerven, die der Sinneswahrnehmung dienen, damit ein Pferd möglichst gesund und sicher laufen kann.“ Die Optik hingegen könne sich von Pferd zu Pferd unterscheiden und sich – abhängig von inneren und äußeren Einflüssen – verändern. „Hufe sind Meister der Adaption. Trotzdem kann man auch an bestimmten äußeren Merkmalen, wie der Hornqualität und der Ausprägung einzelner Strukturen erkennen, ob sie gesund sind.“

Jürgen von Grumbkow-Pfleiderer leitet seit 2017 das Deutsche Institut für Huforthopädie und gründete 2019 „Die Huforthopädie Schule“, die derzeit sechs Ausbildungsstandorte in Deutschland und Österreich hat. Dazu gibt es deutschlandweit von zertifizierten Huforthopäden betriebene Huf-Rehastationen. Er achtet bei der Beurteilung vor allem auf bestimmte anatomische Kriterien: „Ein gesunder Huf steht von vorne betrachtet möglichst symmetrisch unter der Knochensäule und passt seitlich zur Huf-Fesselachse. Hufwände dürfen nicht hebeln, das Horn zeigt möglichst keine Rillen oder Risse. Der Tragrand sollte ringsum stabil sein. “