Unser Stall soll besser werden 2023
Der Sieger: Reitstall Pavel
Die Pferde stehen im Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“ im Fokus. Ihre artgerechte Haltung hat bei der Wahl der ausgezeichneten Betriebe oberste Priorität. Und das seit 30 Jahren. Den Wettbewerb richten gemeinsam die Persönlichen Mitglieder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und die Reiter Revue aus. Eine Jury aus renommierten Experten der Pferdebranche kürte im Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“ auch in diesem Jahr innovative und gut gemanagte Pferdebetriebe. Die wichtigste Erkenntnis dabei: „Die Pferdehaltung verbessert sich immer weiter. Die Bedürfnisse eines Pferdes an eine artgerechte Haltung sind in den vergangenen Jahren viel mehr in den Fokus gerückt“, erklärt Jury-Mitglied Dr. Christiane Müller. Besonders schön zu sehen ist es, wenn Pferdebetriebe stetig an der Optimierung ihrer Haltung arbeiten. So wie der Siegerbetrieb, der 2017 schon ausgezeichnet worden ist.
Moderne Stallungen auch für Schulpferde
„Unsere Schulponys sind wie unsere Mitarbeiter. Sie gehören zur Familie“, sagt Pferdewirtschaftsmeister Philipp Pavel. Diese Äußerung gibt viel über die Philosophie des Betriebs in Nordhessen preis: Pferd und Mensch sollen sich hier wohlfühlen und werden wertgeschätzt. Dabei gibt es – wie in jeder Familie – aber auch ein paar Regeln, an die sich alle halten müssen. Eine davon lautet: Jedes Pferd bekommt täglich freie Bewegung. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die aber immer noch nicht alle Pferdebesitzer befürworten. Wer diese Regel nicht beachtet, ist im Reitstall Pavel nicht richtig, denn Licht, Luft, Sozialkontakte und Bewegung sind der Familie wichtig. Philipp Pavel hat den Betrieb von seinen Eltern, Esther und Peter Pavel, übernommen. Beide sind ebenfalls Pferdewirtschaftsmeister, haben die Reitanlage stetig weiter ausgebaut sowie modernisiert und 2017 schon einmal erfolgreich am Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“ teilgenommen. Damals wurde es für einen neu gebauten Bewegungsstall Platz zwei.
Nun überzeugte der Betrieb mit dem deutlichen Fokus auf die optimierte Haltung von Schulponys und -pferden. Zwei separate Bewegungsställe für diese Pferde gibt es auf dem Hof. Im zuletzt neugebauten Stallgebäude gibt es einen großzügigen Bereich zum Vorbereiten mehrerer Ponys. Rund 220 Reitschüler gehen auf dem Hof ein und aus. Die Teilnahme an Jugendprüfungen wie dem Vierkampf macht Esther Pavel ihnen gerne möglich. Außerdem ist der Familie wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen von Anfang an ein Bewusstsein für die artgerechte Pferdehaltung entwickeln. Hier bekommen sie es vorgelebt.
Das Management des Betriebs ist sehr durchdacht, von Sachverstand und viel Erfahrung geprägt. Mehr als 180 Pferde sind auf dem Hof untergebracht. Eine vollautomatisierte und individuell steuerbare Gabe von Kraftfutter erleichtert den Betriebsleitern die Arbeitsabläufe. „Wir nutzen die Zeit lieber, um die Pferde genauer im Blick zu haben“, sagt Philipp Pavel. Rund 30 Schulponys sind in Calden zu Hause und genießen in den Sommermonaten jeden Tag die schöne Aussicht – aus ihrem offenen Liegebereich und von den weiten Weiden aus. Nachahmenswert!