Leseprobe: Pflegeleicht?
Fakten zum Beistellpferd: Alles andere als pflegeleicht
Was ist ein Beistellpferd?
Der Begriff sagt es im Prinzip: Ein Beistellpferd ist ein Pferd, dessen Hauptaufgabe darin besteht, einem anderen Pferd Gesellschaft zu leisten. Hintergrund für diese Bezeichnung ist meistens, dass das Pferd nicht mehr für andere Zwecke eingesetzt werden kann, also kein Reit- oder Kutschpferd mehr ist. „Dies liegt in der Regel entweder an gesundheitlichen Einschränkungen oder am Alter des Tieres“, fasst Tierärztin Dr. Lisa Mihsler-Kirsch von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zusammen. Entsprechend werden diese Pferde für kleines Geld oder teils sogar umsonst auf Verkaufsplattformen im Internet angeboten.
Spielt die Rasse eine Rolle?
Im Grunde nicht. Denn als Beistellpferd werden Tiere aller Rassen angeboten, meistens Stuten oder Wallache. Hengste eignen sich seltener als geeigneter WG-Partner für andere Pferde und wenn, dann häufig nur mit Einschränkungen. Allerdings ist die Rasse bezogen auf die Haltungsform durchaus ein entscheidendes Kriterium. „Beispielweise sind sehr leichtfuttrige, Hufrehe-anfällige Pferde eher nicht für eine ganztägige Weidehaltung geeignet“, stellt Mihsler-Kirsch klar. Darunter fallen auch Shetlandponys, die häufig als Beistellponys gefragt sind.
Ist ein Beistellpferd wirklich pflegeleicht?
Ein entspanntes Leben lebt so ein Weidekumpel. Und er fordert auch vom Besitzer nicht allzu viel Einsatz. Oder? Stimmt nicht ganz. Denn natürlich muss der Pferdehalter auch bei einem Pferd, das er nicht reitet, die Hufe regelmäßig kontrollieren und das Fell nach Wunden oder Ungeziefer absuchen. Eine regelmäßige Fellpflege schadet auch nicht. „Außerdem hängt die Pflegeintensität sehr davon ab, wie der Gesundheitszustand des Pferdes ist“, erklärt Mihsler-Kirsch. Denn oft brauchen kranke und alte Pferde eine besondere Versorgung, die durchaus zeitaufwendig ist.