Was tun bei Milbenbefall im Sommer?
Im vergangenen Jahr haben sich viele Pferdehalter täglich am Waschplatz getroffen – nicht um die Pferde abzukühlen, sondern um ihre Beine zu waschen. Zerfressene Stellen im Fell, Juckreiz, krustige Wunden – Milbenbefall war in vielen Regionen 2022 eine echte Plage. Auch jetzt scheinen sich die Fälle wieder zu häufen. Im vergangenen Jahr lag das nicht zwangsläufig an mehr Milbe, meint Tierarzt Dr. Peter Richterich: „Wenn das Immunsystem gedrückt ist, dann ist auch die Hautabwehr deutlich schlechter.“ Er erklärt damit auch ein auffällig häufiges Aufkommen von Mauke-Patienten. „Das war im Sommer 2022 untypisch häufig und stark ausgeprägt. Normalerweise ist das ja eher im Herbst und Winter ein Thema, wenn es matschig und feucht ist.“
Besonders fies im vergangenen Jahr war, dass der Milbenbefall auch häufiger im Bereich der Nüstern und der Kehle zu finden war. „Das könnte auch erklären, warum wir diesen hartnäckigen Husten zu verzeichnen hatten und dass es stärkere Schwellungen der Lymphknoten und der Speicheldrüsen gab“, schlussfolgerte Peter Richterich.
Was hilft gegen Milbenbefall?
Gegen Milbenbefall hilft tatsächlich nur, die Krusten mit PH-neutraler Seife einzuschäumen, 15 bis 20 Minuten einweichen zu lassen, gut abzuspülen, trocken zu tupfen und dann mit Zinkoxyd- oder Honigsalbe zu versorgen. Tritt nach einer Woche keine Besserung ein, sollte der Tierarzt hinzugezogen werden. Ist das betroffene Bein geschwollen oder geht das Pferd sogar lahm, muss der Tierarzt sofort gerufen werden.