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Sport

Otto Becker in Sorge um deutsche Mannschaft

Der Bundestrainer der deutschen Springreiter, Otto Becker, zeigt sich gegenüber der dpa besorgt um die zahlreichen Verkäufe deutscher Spitzenpferde ins Ausland. Da Investoren bereit sind Rekordpreise für Sportpferde zu zahlen, verkaufen viele deutsche Reiter ihre Spitzenpferde. Diese fehlen dann in Beckers Equipe, um in internationalen Wettkämpfen zu gewinnen.

Hannover – Des Händlers Freud, des Reiters Leid: Sportpferde werden immer teurer. Man erinnere sich an Totilas, den Paul Schockemöhle 2010 für satte zehn Millionen Euro gekauft hat. Und auch diese Grenze gilt seit September als geknackt: Janika Sprungers Palloubet d’Halong soll sogar elf Millionen Euro eingebracht haben. Der deutsche Bundestrainer der Springreiter, Otto Becker, äußerte sich gegenüber der dpa betroffen: „Wir haben für unsere Mannschaft deutlich weniger Spitzenpaare. Das macht mit Sorgen.“ Zuletzt wechselten die Pferde Acorte von Rolf Moormann und Light on von Rene Tebbel den Besitzer. Und auch Reiter wie die Mannschafts-Weltmeisterin Janne-Friederike Meyer oder Marco Kutscher haben derzeit kein absolutes Spitzenpferd unterm Sattel. Ludger Beerbaum erklärt das Phänomen folgendermaßen: „Für richtige Kracher gibt es im Moment einfach mehr Nachfrage als Angebote, deshalb gehen die Preise in den Himmel.“ Kunden aus Saudi-Arabien, Amerika und Brasilien kaufen ihre Pferde in Deutschland und auch Öl-Oligarch Alexander Onischenko setzt für die ukrainische Mannschaft, nicht nur bei den Pferden, auf deutsche Werte. Die Spitzenreiter selbst stehen vor einem Konflikt: Auf der einen Seite sind sie Reiter, auf der anderen Seite Händler. Ausbilden und verkaufen gehöre laut Beerbaum zum Job. Denn allein mit Preisgeldern könne man keinen Turnierstall unterhalten. Otto Becker sagt weiter: „Ich kann die Reiter verstehen, wenn sie Pferde verkaufen. Das ist auch eine Existenzfrage.“ Wünschenswert sei laut Becker die zielgerichtete Investition in den deutschen Reitsport. -dpa/kia-