Die Skala der Ausbildung, Teil 3
Eine vertrauensvolle Anlehnung schaffen
Jetzt geht‘s rund, denn gerade bei Pferden, die noch Schwierigkeiten mit der Durchlässigkeit haben, helfen viele gebogene Linien, um eine stabile Anlehnung zu finden. Die innere Hand leitet dabei lediglich den Weg ein und sorgt für die Stellung, gibt aber immer wieder feinfühlig nach. Die äußere Hand ist die Konstante. Das Pferd wird mit dem inneren Schenkel an den äußeren Zügel herangetrieben und biegt sich, sobald es losgelassen geht, auf gebogenen Linien um das innere Bein. Aber Vorsicht: In den Wendungen muss die äußere Hand vorgehen und die Stellung zulassen!
Uta Gräf gibt den Tipp, viele Schlangenlinien zu reiten und diese mit verschiedenen Übergängen zu variieren. „Man kann zum einen die Bögen unterschiedlich groß reiten, zum anderen kann man zwischen den Bögen auch wunderbar Tempounterschiede oder komplette Wechsel der Gangarten reiten“, beschreibt sie. „Bei Tempiwechseln ist es aber immer wichtig, dass man darauf achtet, vor dem Bogen das Tempo wieder vermehrt aufzunehmen“, gibt sie zu bedenken. „Denn wer in zu hohem Tempo durch den Bogen reitet, bringt sein Pferd aus dem Gleichgewicht und darf sich nicht wundern, dass es sich in der Wendung weder stellen noch biegen lässt.“ Grundsätzlich helfen viele Übergänge, um an der Durchlässigkeit und damit auch an einer weichen Anlehnung zu arbeiten. Am besten sollten Sie sich dafür einen festen Punkt, wie beispielsweise die Mittellinie in jeder Schlangenlinie, suchen. Denn je konzentrierter der Reiter einen Übergang vorbereitet, desto besser nimmt das Pferd die halben Paraden an. Von Übergang zu Übergang immer besser.