Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Holsteiner Verband in finanzieller Schieflage​

Ein Defizit von über 1,3 Millionen Euro verbucht der Holsteiner Verband. Diese Zahl ist nach einer vertraulichen Sitzung durchgesickert, nun hat der Verband noch im Vorfeld seiner Delegiertenversammlung bekanntgegeben, wie zu diesem massiven Minus kommt.​

Dem Holsteiner Verband weht momentan ordentlich Wind um die Ohren.

Elmshorn – Dass die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) derzeit versucht, das enorme Minus auszugleichen, kam nun ans Licht, dass auch der Holsteiner Verband in erheblicher finanzieller Schieflage steckt. Das ist nun – Wochen vor der offiziellen Delegiertenversammlung am 13. Juni – ans Licht gekommen, weil jemand aus einer vertraulichen Sitzung von Vorstand und Geschäftsführung mit den Körbezirksvorsitzenden die Informationen nach außen getragen hat. Nun sah sich der Verband gezwungen, die offiziell die wirtschaftliche Lage zu erläutern:

„Der Verband der Züchter des Holsteiner Pferdes e.V. hat operativ (vor der Neubewertung der Vermarktungs GmbH und der IAFH) im Jahr 2023 einen Verlust von ca. -65.000 Euro erzielt. Hauptgrund für diesen Verlust sind die hohen Aufwendungen durch die beiden vom Verband zu finanzierenden Junghengstkörungen im Jahr 2023, zudem eine EDV-Umstellung“, heißt es in dem Schreiben des Holsteiner Verbandes an seine Züchter.

Einen dickes Minusgeschäft hat die Hengsthaltungs GmbH zu verzeichnen: im Jahr 2023 erzielte sie einen Verlust von circa -727.000 Euro. Dieses schwache Ergebnis sei einerseits durch GOT-bedingte rückläufige Bedeckungszahlen und andererseits durch nicht erzielte Verkaufserlöse von Handelspferden verursacht worden. Für 2024 erwarte die Hengsthaltungs GmbH aber einen Bilanzgewinn von etwa 80.000 Euro „basierend auf einem stabilen Deckgeschäft, dem teilweisen Verkauf des TG-Samenbestandes und angestrebten Verkaufserlösen für Handelspferde“.

Auch die Vermarktungs und Auktions GmbH habe 2023 Verlust gemacht, genau gesagt ein Minus von 353.000 Euro. „Berücksichtigt man die seit 2023 neu aufgeschlüsselten Personalkosten, die in 2022 aufgelöste Rückstellung und in 2023 bereinigte Verpflichtungen aus 2021, so hat die Vermarktungs GmbH Ihr operatives Ergebnis gegenüber 2022 um ca. 180.000 Euro verbessert. Für 2024 strebt die Vermarktungs und Auktions GmbH mit Hilfe des neu geschaffenen Handels- und Ausbildungsangebots eine Ergebnisverbesserung um ca. 200.000 Euro an, um dann nach vollständiger Implementierung des Handels- und Ausbildungsangebots in 2025 schwarze Zahlen zu schreiben.“

Abschließend wolle der Vorstand und die Geschäftsführung der Holsteiner den Hinweis geben, „dass die Summe der Bilanzen des Holsteiner Verbandes und seiner Tochtergesellschaften auch nach dem wirtschaftlich schwachen Jahr 2023 eine Liquidität von circa 1,7 Millionen Euro aufweist bei einer nach wie vor hohen Eigenkapitalquote von über 60 Prozent“.

Quelle