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Leseprobe

Shetland Ponys für Erwachsene

Sie sind längst nicht mehr nur Beistellpony oder „Rasenmäher“ , sondern werden auch von Erwachsenen als Freizeitpartner geliebt. Zwar nicht zum Reiten, aber Shettys sind wirklich vielseitig.

Ernst sollte man sie nehmen: Shetland Ponys sind nicht nur Beistellpony, sondern können einiges leisten.

Kugelrunde Augen, kecker Blick, niedliche Nüstern, dichte Wuschelmähne, plüschiger Pelz. Hand aufs Herz, wer kann dem Anblick eines Shetland Ponys widerstehen? Shettys liegen voll im Trend. Als Kinderpony und immer mehr auch für Erwachsene. Ganz gleich, ob es das bis 1,07 Meter große original Shetland Pony ist oder das Shetty im Mini-Format, das bis 87 Zentimeter misst. Allen gleich: ihr Charme von unendlicher Größe.

Gutmütig und ein bisschen stur

Ihm ist auch Hans-Heinrich Ehlers vor über 30 Jahren verfallen. Und seiner Familie gleich mit. Wie sonst als durch die eigenen Kinder ist er zum Shetty gekommen. Als Metallbauer war er gerade bei einem Kunden und baute Pferdeboxen ein, „da standen Mini-Shettys. ‚Mensch, die wären doch was für die Kinder‘, dachte ich noch ...“ Am nächsten Tag zog Atax bei Familie Ehlers ein, ein Mini-Shetty-Hengst ohne Papiere. Es dauerte nicht lang, bis der Wunsch nach einem Fohlen und einer eigenen Zucht wuchs. „Nicht mit Atax, weil er ja keine Papiere hatte“, erzählt Ehlers. „Wir mussten bis nach Essen zur Equitana fahren. Dort hatten einige Züchter ausgestellt. Internet gab es ja noch nicht.“ 20 Shettys stehen heute bei Familie Ehlers in Bokhorst nahe Itzehoe. „Von Grund auf gutmütig müssen sie sein“, findet Hans-Heinrich Ehlers, „dann ist's auch nicht dramatisch, wenn sie ein bisschen stur oder faul sind.“ Wer sich ein Shetty anschafft, sollte sich gut über dessen Gesundheit informieren. Sommerekzem, Gelenk-Probleme, Wohlstandskrankheiten können bei Shetland Ponys ein Thema sein – wie bei anderen Pferden auch. Shetty-spezifisch ist dagegen der sogenannte Zwergenwuchs, „den es auch bei Friesen gibt“, sagt Ehlers. „Das ist eine Missbildung, die man heute glücklicherweise mit einem DNA-Test testen lassen kann.“ Eine weitere Besonderheit gibt es bei Shetty-Zuchtstuten: die Hypolipidämie, eine Stoffwechselerkrankung. „Wir haben es leider auch schon erleben müssen – aus Unwissenheit. Shetland Ponys füttert man im Winter mit Heu und das ist normalerweise genug. Aber oft reicht das nicht für die Zuchtstuten. Sie fangen dann an, Fettreserven aus dem Körper zu ziehen. Irgendwann hören sie auf zu fressen. Die Wahrscheinlichkeit, so ein Pony durchzukriegen, ist sehr gering. Man muss sie wirklich im Winter zufüttern.“ Das A und O für Shettys sei es auch, nicht alleine zu leben, sagt Ehlers. „Dann werden sie etwas verrückt im Kopf, das können sie nicht verkraften – ganz und gar nicht in jungen Jahren!“ Ob groß oder klein, Hauptsache sie haben Pferdegesellschaft. (...)

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