Ausnahmepferd Marius im Alter von 29 Jahren gestorben
Nübbel – „Ich weiß, was ich ihm zu verdanken habe“, erzählt Hinrich Romeike, auch bekannt als der letzte Amateur im großen Vielseitigkeitssport, in der bekannten Filmreihe "Alte Helden". Da ist Marius schon lange im Ruhestand und teilt sich die Weide mit den Youngstern. Der Schimmel trug seinen Reiter 2008 zu olympischem Einzel- und Mannschaftsgold in Hongkong. Wie jetzt bekannt wurde, verstarb der Schimmel Ende Juni an einer Kolik.
Hinrich Romeike bezeichnet Marius als „das Pferd seines Lebens“. Dem Zahnarzt aus Rendsburg war der Holsteiner Wallach schon früh aufgefallen. Bei einem Jugendpferdetest 1998 in Elmshorn, wo Hinrich Romeike selbst ein Pferd vorstellte, sah er den vierjährigen Schimmel zum ersten mal. Besonders aufgefallen war ihm die Galoppade des Wallachs v. Condrieux-Laurin aus der Zucht von Hans-Werner Ritters – ein qualitätsvolles Pferd, da war sich Hinrich Romeike sicher.
Doch Hinrich Romeike gab den Traum von Olympia-Gold nicht auf. Er war sich sicher, da geht noch mehr – auch als Amateur. 2008 trat er mit Marius bei den Olympischen Spielen in Hongkong an – und gewann im Einzel und mit der Mannschaft. Spätestens jetzt war "der fliegende Zahnarzt", der immer ganz in Weiß ritt, auch außerhalb der Buschreiter-Szene bekannt. Noch heute erinnern sich viele an die abschließende Runde von Hinrich Romeike und seinem Marius im Parcours. Das Mannschaftsgold war zu dem Zeitpunkt schon sicher. Unvergessen bleibt der Moment, als der Traum von Einzelgold auch in Erfüllung ging.
2012 wurde Marius in die deutsche “Hall of Fame“ aufgenommen und in Luhmühlen offiziell aus dem Sport verabschiedet. Auf dem heimischen Hof hatte das Ausnahmetalent einen aktiven Ruhestand und verbrachte seine Zeit mit den jungen Nachwuchspferden auf der Koppel, bis er Ende Juni an einer Kolik verstarb.