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Herpes-Ausbruch in Frankreich​ – FEI spricht von toten Pferden

Der Weltreitverband (FEI) meldet den Ausbruch des hochansteckenden Equinen Herpesvirus-1 (EHV-1) in Frankreich. Es soll bereits zu Todesfällen gekommen sein.​

Fiebermessen ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um den Gesundheitszustand des Pferdes im Blick zu behalten und rechtzeitig reagieren zu können.

Lausanne/SUI – Der Herpes-Ausbruch stehe im Zusammenhang mit einer nationalen Veranstaltung, die vom 1. bis 3. November 2024 im französischen Le Mans stattfand, heißt es seitens der tierärztlichen Abteilung des Weltreiterverbandes. Bis zum 20. November habe der Ausbruch zu Todesfällen und Fällen in drei verschiedenen französischen Départements geführt – wie viele Pferde betroffen sind, hat die FEI bisher noch nicht kommuniziert.

In Le Mans fand in der darauffolgenden Woche (8.–11. November 2024) auch ein internationales Reitturnier statt. „Die FEI-Pferde wurden jedoch in anderen Stallungen untergebracht als die Pferde, die an der nationalen Veranstaltung teilnahmen. Es gab keinen direkten Kontakt zwischen den nationalen und den FEI-Pferden in Le Mans“, schreibt die FEI. Dennoch mahnt der Verband zur Vorsicht.

EHV-1 ist eine durch die Luft übertragene Krankheit, die durch Husten über eine Distanz von bis zu fünf Metern verbreitet werden kann. Darüber hinaus erfolgt die Übertragung durch direkten Kontakt, über Menschen und gemeinsam genutzte Ausrüstung. Sie kann Atemwegserkrankungen hervorrufen, aber auch neurologische Symptome, Aborte bei trächtigen Stuten sowie den Tod von Pferden verursachen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt und lediglich rein symptomatischer Natur.

Diese Krankheit ist leicht übertragbar, breitet sich rasch aus, deshalb muss der Kontakt zwischen Pferden auf ein absolutes Minimum beschränkt werden. Die FEI macht deutlich: „Wir empfehlen dringend, auf die Teilnahme an Trainingsveranstaltungen, Zuchtaktivitäten usw. mit Ihren Pferden zu verzichten. Als Reaktion auf den Ausbruch bitten wir unsere Gemeinschaft, wachsam zu bleiben und die Gesundheit ihrer Pferde sorgfältig auf klinische Anzeichen einer Infektionskrankheit zu überwachen.“

Auch Pferdebesitzer in Deutschland sollten wachsam sein, vor allem, wenn Pferde oder Reiter, die kürzlich in betroffenen Regionen waren, in ihre Umgebung kommen.

Schutzmaßnahmen zum Schutz Ihres Pferdes

  • vorsorglich zwei Mal am Tag Fieber messen
  • auf Husten oder neurologische Auffälligkeiten beachten
  • Kontakt zu fremden Pferden vermeiden, erst recht, wenn sie aus betroffenen Regionen kommen
  • auch als Mensch von Besuchen in anderen Ställen absehen
  • Kleidung bei Kontakt zu fremden Pferden heiß waschen
  • keine überstürzte Impfung
  • das Pferd erst impfen, wenn der Seuchenzug vorüber ist

Ist eine Impfung gegen EHV-1 sinnvoll?

Eine Herpesimpfung wird nach wie vor viel diskutiert. Das liegt insbesondere an den möglichen Nebenwirkungen. Die Impfung bietet zwar keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion, sie kann aber schwere Krankheitsverläufe verhindern und die Verbreitung eindämmen.

Was Sie noch über EHV-1 wissen sollten

EHV-1 tritt in den meisten Pferdepopulationen auf, ein Großteil der Pferde infiziert sich bereits im ersten Lebensjahr. Danach trägt das Pferd das Virus für immer in sich, was erklärt, dass bei 90 Prozent der Pferde der Erreger im Blut nachweisbar ist. Das Virus ist eine Art blinder Passagier und das Pferd muss nicht zwangsläufig daran erkranken. Jedoch kann beispielsweise Stress oder der Kontakt zu erkrankten Pferden das Virus reaktivieren und zu den beschriebenen Symptomen führen.