„Wir wollen unseren Hof aus eigener Kraft wieder aufbauen.“
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass Familie Spoo-Symalla ihren Pferdehof in Erfstadt-Blessem bei der verheerenden Flut verloren hat. Mehrere Häuser im Ort stürzten in die Tiefe und auch am Veltenhof, der sich seit Generationen in Besitz der Familie befindet, richtete die Flut große Schäden an.
„Wir konnten alle 62 Pferde retten, aber es wurde einem schon anders, als das Wasser uns buchstäblich bis zum Hals stand und wir Angst hatten, nicht alle Tiere rechtzeitig aus ihren Boxen zu bekommen“, berichtet Anne Spoo-Symalla. Die Familie und zahlreiche Helfer hatten erst spät mit der Evakuierung begonnen, weil die Flut in der Nacht einsetzte und überall Sirenen heulten. „Wir hatten Angst, dass gerade die jungen Pferde und die Turnierpferde Panik bekommen und sich losreißen könnten. Da wussten wir aber auch noch nicht, wie schlimm es werden würde.“ Nach der Evakuierung war es unübersichtlich und aufwändig für die Familie und die Einsteller vom Veltenhof, die Pferde zu versorgen, weil diese auf viele verschiedene Ställe verteilt untergebracht wurden.
„Das Internet war eine große Hilfe. Bei der Evakuierung aber auch in der Zeit danach.
Wir haben unglaublich viele Sachspenden erhalten und werden immer noch tatkräftig unterstützt. Die Hilfe von Seiten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und generell aus der Reiterwelt war schnell und unkompliziert“, erzählt die Stallbetreiberin, die mit den Pferden und Einstellern erst einmal umziehen musste. Die Familie bekam für den Übergang einen Pachtvertrag über drei Jahre für einen Hof bei Morschenich. Weil dort weniger Boxen vorhanden waren, konnten nicht alle Pferde mitziehen. Auf Dauer will die Familie ihren Veltenhof in Blessem aber wieder aufbauen. Noch stehen ihnen behördliche Hindernisse im Weg, wie die Genehmigung einer neuen Mistplatte und die Brandschutzauflagen. „Wir wollen unseren Hof aus eigener Kraft wieder aufbauen.“