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Isabell Werth: „Sie ist ein Weltklassepferd“

Insgesamt hat Isabell Werth bisher 19 Pferde für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals qualifiziert. Mit Skovens Tzarina ist ihr nun der fünfte Sieg gelungen. Isabell Werth ist sich sicher: Sie ist ein Weltklassepferd.

Skovens Tzarina ist ein Pferd für den ganz großen Sport, sagt Isabell Werth.

Frankfurt – Skovens Tzarina ist ein Pferd mit Go und Geist. Ein Pferd, wie Dressurreiterin Isabell Werth es mag. Schon in der Einlaufprüfung zum Nürnberger Burg-Pokal standen Isabell Werth und Skovens Tzarina vorne. Im Finale gaben sie den Sieg nicht aus der Hand, wobei Leonie Richter und ihr erst sieben Jahre alter Hannoveraner Lord Europe gut vorgelegt hatten. Den dritten Platz sicherte sich Helen Langehanenberg mit DSP Danny Cool.

„Die Stute ist fantastisch leistungsorientiert. Sie will immer gehen. In der Siegerehrung ist sie noch nervös. Sie ist eben ein Bewegungspferd kein Standbild“, lacht Isabell Werth. Die Herausforderung sei es daher auch, die Energie der Stute auf dem Turnier in die richtigen Bahnen zu lenken. Viel Turniererfahrung hat Skovens Tzarina nämlich noch nicht. Im Frühjahr hat sie sich bei Horses & Dreams in Hagen a.T.W. für den Burg-Pokal qualifiziert. „Da war sie noch sehr beeindruckt. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass sie davor zuletzt fünfjährig bei der WM der Jungen Dressurpferde am Start war.“ Turniererfahren ist die Stute demnach nicht.

In den Lektionen ist Tzarina aber sicher, Bewegungsqualität, Elastizität und Leistungswille stimmen in jedem Fall auch. Und: „Sie ist schön fein zu reiten. Ich habe die Prüfung sehr genossen. Auf der letzten Linie habe ich schon lächeln können.“ Ihr Ergebnis: 76,878 Prozent. Zum Lächeln bringt sie auch die Gewissheit, die Stute 2024 weiter reiten zu können. Die Blue Hors Zack-Blue Hors Don Schufro-Tochter gehört Victoria Max-Theurer. Für das kommende Jahr sei aber klar, dass Isabell Werth sie weiterreiten kann. „Wir haben ein sehr vertrauensvolles und freundschaftliches Verhältnis“, betonte Isabell Werth. Und sie schaut auch schon auf das kommende Jahr: 2024 möchte sie So Unique für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals qualifizieren. Der neunjährige Rheinländer Wallach habe ebenso viel Go und Geist und sie freue sich auf ihn in der nächsten Saison.

Leonie Richter und Lord Europe mit tollem Finale

Auf den zweiten Platz ritt Leonie Richter den siebenjährigen Hengst Lord Europe von Lord Leatherdale-Boston. Sie zeigten eine beeindruckende Vorstellung und hatten im Vergleich zur Einlaufprüfung deutlich an Sicherheit gewonnen. „Mein Pferd geht hier das zweite Hallenturnier seines Lebens. Am Mittwoch und Donnerstag war er ziemlich beeindruckt. Ich bin sehr stolz, wie er mir mehr und mehr vertraut hat und es mit mir durchgezogen hat“, erklärte die Reiterin von Helgstrand Dressage Germany. Angesprochen auf den Skandal um die Arbeit im Stall von Andreas Helgstrand in Dänemark sagte sie: „Die Stimmung war in den vergangenen Wochen nicht die beste, ist sie auch jetzt noch nicht. Zugleich kann ich sagen, dass wir uns in Syke nichts vorzuwerfen haben. Ich reite heute genauso wie vor dem TV-Bericht. Ich versuche immer und seit jeher, das Pferd bestmöglich auszubilden und das werde ich auch weiterhin so tun. Ich möchte meinen Pferden gerecht werden. Und ich finde es sehr wichtig, dass alle Reiter an sich und für das Pferd arbeiten.“ Wichtig zu wissen: Helgstrand Dressage Germany arbeitet im täglichen Training nicht mit Andreas Helgstrand zusammen. Dr. Ulf und Eva Möller leiten den Betrieb.

Die Finalritte des Nürnberger Burg-Pokals kommentierte Ausbildungsexperte Christoph Hess. Er sagte zu ihrer Vorstellung: „Der Hengst ist erst sieben Jahre alt und zeigt so eine souveräne Runde. Das ist beeindruckend. Zugleich merkt man, wie routiniert die Reiterin ist. Sie fing verhalten an und hat sich im Verlauf der Prüfung immer weiter gesteigert.“ Zugleich merkte er an, dass der Hengst noch mehr Kraft brauche, um sich beim Rückwärtsrichten und im Schritt noch mehr zu tragen.“ Ihr Ergebnis: 75,365 Prozent.

Helen Langehanenberg und Danny Cool strahlen auf Platz drei

Auf Platz drei ritt Helen Langehanenberg DSP Danny Cool. Den Wallach hat sie seit mehreren Jahren im Stall und setzt große Hoffnung in ihn: „Ich habe ihn vierjährig das erste Mal gesehen und geritten. Ich war schockverliebt. Seine Qualität in allen drei Grundgangarten hat mich überzeugt. Er war immer sehr jugendlich. Er ist sehr groß, aber nicht viel Pferd. Daher bin ich total stolz auf ihn. Er hat hier so gut abgeliefert. Das macht mich richtig stolz.“ 74,651 Prozent sprechen für sich. Genau wie der Kommentar von Christoph Hess zu ihrem Ritt: „Liebe Helen, du kannst sehr, sehr, sehr zufrieden sein. Danny Cool ist ein cooles Pferd und du bist als supercoole Reiterin am Limit geritten.“ Zwischenapplaus. Helen Langehanenberg präsentierte ihren großen Danny Cool geschickt, half ihm in den Wechseln und zeigte einen „Schritt zum Verlieben“, wie Christoph Hess betonte. Vor allem sieht er für das Pferd auch eine sehr gute Perspektive.

Helen Langehanenberg bekam zudem einen Sonderehrenpreis für das beste Rückwärtsrichten. Mit ihrem zweiten Pferd Golden Romance Malleret PS gelang ihr jenes nahezu optimal. „Dabei mochte ich die Lektion früher nie. Das zeigt aber auch, was viel Üben bewirken kann.“

Den Sonderpreis für Sitz und Einwirkung erhielt Emma Kanerva, die mit Don Domingo und Bond Girl ebenfalls zwei Pferde für das Finale qualifiziert hatte.

Einer muss noch erwähnt werden: Escamillo. Der Hengst kam wiehernd in die Halle. Er war sehr an seiner Umwelt orientiert und kam auch im Laufe der Prüfung mit seinem Reiter Manuel Dominguez Bernal nicht zur Losgelassenheit. Schade.

Den Nürnberger Burg-Pokal wird es auch 2024 geben. Die acht Stationen stehen schon fest und seien aus 40 Bewerbungen auserkoren worden, erklärte Andreas Politycki von der Nürnberger Versicherung.