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Kronenberg: Brianne Beerbaum holt einzige deutsche Medaille

Nicht ganz so erfolgreich wie in vielen der Vorjahre endete die EM der Children, Junioren und Jungen Reiter im Springreiten in Kronenberg in den Niederlanden. Medaille gab es nur eine einzige, die wurde jedoch umso mehr umjubelt.

Brianne Beerbaum und Carrero T Z im Glück.

Kronenberg/NED - Nachwuchs-Springreiterin Brianne Beerbaum, Tochter von Meredith und Markus Beerbaum, war im Vorfeld als eine der Favoritinnen im Children-Lager gehandelt worden. Doch gege 102 weitere Teilnehmer gilt es sich erst einmal zu behaupten. Ein Abwurf und es kann vorüber sein.

Diesen Abwurf gab es in Runde zwei der Mannschaftswertung. Brianne lag jedoch weiterhin in Lauerstellung mit einer Vielzahl anderer Reiter auf Rang sechs. Nun hieß es die Nerven bewahren - und genau das gelang der 14-Jährigen. Auf dem zwölfjährigen Zangersheider Wallach Carrero T Z lieferte das junge Talent zwei makellose Nullrunden im Finale. Das wiederum gelang keinem jener Reiter, die bis zu diesem Zeitpunkt Null geblieben waren. Und so fand sich Brianne Beerbaum gemeinsam mit sechs weiteren Talenten im Stechen um Gold wieder.

Das Treppchen bei den Children. Brianne Beerbaum holte die einzige Medaille für Deutschland.

Mit einer schnellen Runde in 31,19 Sekunden übernahm Brianne zunächst die Führung im Stechen. Doch Sani Illi aus Finnland auf Backwoods Challenger und Aleksandra Hearst aus Spanien auf Corelien waren etwas schneller und sicherten sich so am Ende Silber und Gold.

Für Brianne Beerbaum und Carrero T Z gab es Bronze und damit ihre erste Einzelmedaille. „Brianne war wirklich gut“, jubelte Bundestrainer Eberhard Seemann, der die Hoffnung auf eine Medaille nie aufgegeben hatte. „Alle, die hier eine Medaille gewonnen haben, haben sich das wirklich verdient. Das war keine Frage des Glücks, das waren zwei wirklich anspruchsvolle Parcours in beiden Umläufen.“

Auf dem Weg zu Bronze: Brianne Beerbaum und Carrero T Z.

Als zweitbester Deutscher belegte Maximilian Kögler mit Chacforkee mit insgesamt acht Strafpunkten Platz neun, zusammen mit acht weiterem Paaren. „Maximilian ist ja erst zwölf Jahre alt und reitet auch im nächsten Jahr bei den Children mit. Ich bin da mehr als zufrieden“, sagte Seemann. Lutz Gripshöver jun. kam mit L.A. Lovely Boy mit insgesamt 13 Punkten auf Platz 23. „Ihm fehlt einfach noch ein bisschen internationale Routine, aber er hat sich hier mehr als gut geschlagen“, so Seemann.

Die Mannschaft, zu der auch Emma Hertz-Eichenrode mit Vienna und Charlotte Boeken mit Kaischa gehörten, hatte am Freitag den fünften Platz belegt. Gold ging an Großbritannien vor Belgien und Spanien.

Jubel auf dem Siegertreppchen bei den Junioren.

Unter widrigen Umständen war am Samstagabend das Finalspringen der Junioren zu Ende gegangen. Kurz vor dem Start der letzten vier Paare kam ein Unwetter auf, so dass die Prüfung für eineinhalb Stunden unterbrochen werden musste. „Die Sprünge sind umgefallen und der ganze Platz stand unter Wasser“, schilderte Eberhard Seemann die Situation.

Unbeeindruckt von der Situation blieb die Spanierin Olivia Alvarez García. Sie startete mit ihrem Schimmel Gazquine Tag als Letzte, absolvierte eine weitere Nullrunde und gewann mit lediglich 0,24 Strafpunkten auf dem Konto Gold vor Thijmen Vos und Cadillac Z (2,11), der dem Gastgeberland Niederlande Silber bescherte. Bronze ging an Ewen China aus Frankreich mit Bacchus d’Ecames (5,13).

Die deutschen Paare im Finale waren von den Wetterkapriolen nicht betroffen. Als bester Deutscher beendeten Fabio Thielen und die elfjährige Stakkato-Tochter Stakaya wie schon im Vorjahr die EM auf Platz fünf. Während der gesamten Tage leistete sich das Paar lediglich einen Abwurf und beendete das Finale mit „Doppel-Null“. Endstand: 6,05 Strafpunkte. Für den 17-jährigen Saarländer war es - nach einer erfolgreichen Pony- und Childrenzeit – bereits der dritte EM-Start bei den Junioren.

„Das war wieder eine tolle Europameisterschaft für ihn, er konnte seine Leistung wieder abrufen. Schade um den Abwurf, sonst hatte er reell eine Chance auf eine Medaille gehabt“, so Seemann.

Vor dem Finale rangierte Tony Stormanns mit Surprise noch vor Thielen im Zwischenstand. Doch am Finaltag hatte der ehemalige U14-Europameister das Glück nicht an seiner Seite, insgesamt schlichen sich zwei Fehler in seine Ritte ein – in jeden Umlauf einer. Mit insgesamt 13,06 Strafpunkten landete der Sohn der früheren Nationenpreisreiterin und mehrfachen Deutschen Meisterin der Springreiterinnen, Helena Stormanns, auf Platz 22.

Nicht ins Finale eingezogen waren Vieca Sofie Bade mit Chades Of Grey und Max Merschformann mit Eight Mile. Das Team belegte wie die Children den fünften Platz. Der Sieg ging an Frankreich vor Spanien und Großbritannien.

Das Siegerpodest bei den Jungen Reitern.

Die besten Chancen im Finale der Jungen Reiter brachten Mick Haunhorst und die westfälische Fuchsstute Striewes Constanze mit, selbst nach einem Fehler am letzten Hindernis des ersten Umlaufs. Doch in der zweiten Runde fiel nicht nur ein Element aus der Mauer, sondern auch zweimal die Stangen. Außerdem gab es einen Zeitfehler. Dies bedeutete ein Gesamtergebnis von 22,02 Strafpunkten – Platz zehn.

Auch den zweiten deutschen Reiter Magnus Schmidt und seine westfälische Schimmelstute Miss Balou erwischte es in beiden Umläufen. Jeweils acht Strafpunkte addierten sich zusammen mit den Ergebnissen aus Zeitspringen und Nationenpreis zu 28,44 Strafpunkten – Platz 16.

Johanna Beckmann und Queen Frieda hatte ebenso wie Lasse Nölting mit Javall Ryal K und Alia Knack mit Vigo’s Cornetta den Einzug verpasst.

Neuer Europameister der Jungen Reiter ist der Brite Oliver Fletcher, der sich mit Hello William bis zuletzt keinen Abwurf erlaubte und mit lediglich 2,71 Strafpunkten abschloss. Als vorletzter Starter im Finale profitierte er vom Pech des Franzosen Jules Orsolini, dem in der letzten Runde mit der Holsteiner Stute Charlotte ein Fehler unterlief. 5,48 Strafpunkte bedeuteten für ihn Bronze. Die Silbermedaille ging an den Iren Francis Derwin mit Flexi K (3,61 Strafpunkte).

Das Junge Reiter Team wurde Sechster. Den Sieg holten die Iren vor Frankreich und Belgien.

Alle Ergebnisse gibt es hier.

- AK/fn-press -