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Europameisterschaften Dressur 2023

Matthias Rath und Thiago – an der Spitze mit Luft nach oben​

Mit dem Totilas-Sohn Thiago ritt Matthias Alexander Rath heute als erster deutscher Reiter ins Viereck bei den Europameisterschaften in Riesenbeck. Mit einem ganz besonderen Glücksbringer.​

Erleichtert, dass Thiago und er die Form der vergangenen Monate bestätigen konnte: Matthias Alexander Rath.

Riesenbeck – Für die Dressurreiter wird es ernst bei den Europameisterschaften in Riesenbeck. Für die Mannschaften geht es im Grand Prix heute und morgen um Gold, Silber und Bronze. Für Deutschland lautet die Mission „Titelverteidigung“, wie Bundestrainerin Monica Theodorescu gestern klar sagte. „Das ist das Ziel. Ob es gelingt, ist eine andere Sache.“ Deutschland geht als Favorit in dieses Championat, die Briten werden sich aber sicherlich nicht allzu leicht abschütteln lassen.

Aus deutscher Sicht läuft es bisher ganz nach Maß. Für Deutschland ging heute Mittag Matthias Alexander Rath als erster Teamreiter an den Start. Mit dem zehn Jahre alten Thiago, Sohn des Totilas aus der Wahajama, mit der Raths Stiefmutter Ann Kathrin Linsenhoff einst für Deutschland startete. Mit 74,845 Prozent setzte sich Rath an die Spitze des Feldes.

Es war eine sichere Runde, bei der man sich immer wieder weniger Enge im Hals gewünscht hätte. Thiagos Stärken liegen ganz sicher in seinem Versammlungspotential, in den Piaffen und Passagen, auch wenn der Hengst mit seinen zehn Jahren noch immer an Kraft hinzugewinnen wird. „Das geht noch präziser, die Piaffen noch mehr auf den Punkt. Dafür ist er halt erst zehn. Das sind mit Sicherheit so die Sachen, wo wir auf jeden Fall noch was rausholen können“, resümierte der Reiter. Die Galopppirouette zählt ganz sicher auch zu Thiagos Stärken, wobei heute nur die Linkspirouette gelang. Ein kleiner Ausfall in der Rechtspirouette, „weil ich sie nicht vernünftig eingeleitet habe“, kam dem Reiter teuer zu stehen. Und auch die noch eher schwankenden Serienwechsel sorgten in der Folge nicht für überschwängliche Bewertungen seitens der Richter. „Das sind die Sachen, die es letzten Endes ausmachen, es sind wirklich Kleinigkeiten, um aus einer Siebeneinhalb eine Acht zu machen und aus einer Acht irgendwann eine Achteinhalb“, sagte Rath.

Rath kennt Thiago von Fohlenbeinen an. Mit dem selbstgezogenen und selbst ausgebildeten Pferd bei einem Championat anzutreten, ist ohnehin eine emotionale Sache. Bei Thiagos Eltern noch mehr, insbesondere Totilas, mit dem Rath im Jahr 2015 die Europameisterschaften mehr als unglücklich endeten. „Ich habe gemerkt, dass das eine Sache war, die ich anstatt abzuschließen eher verdrängt hab. Es ist schon eine emotionale Geschichte, mit einem direkten Sohn von Totilas. Und dann noch mit einem Pferd, das man selber gezogen hat, wieder da zu sein.“ Und dann wieder für das deutsche Team starten zu dürfen, als erster Reiter, da „will man natürlich nicht ganz daneben liegen“.

Er trug dafür einen besonderen Glücksbringer bei sich: die Plastronnadel, mit der einst Lieselott Linsenhoff bei den Olympischen Spielen in Stockholm ins Viereck ritt.

Nach Rath ging es für den Dänen Daniel Bachmann Andersen und seinen Fuchs Vayron ins Viereck, 74,146 Prozent lautete sein Ergebnis. Besser war nur noch der Brite Gareth Hughes mit Classic Briolinca mit 74,565 Prozent.

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