Münster: Gleich zwei Schmidt-Schützlinge im Grand Prix ganz vorne
Münster – Es wurde ein schwedischer Triumph im Grand Prix des diesjährigen Turniers der Sieger in Münster: Patrik Kittel siegte im Sattel von Bonamour mit einem Endergebnis von 74,90 Prozent vor Katharina Hemmer auf Denoix PCH mit 74,00 Prozent, Bianca Nowag Aulenbrock auf Florine OLD mit 72,62 Prozent und Lokalmatadorin Ingrid Klimke auf First Class mit 72,12 Prozent.
Für Kittel kam der Sieg eher unverhofft. „Ich hatte mir nichts erwartet. Erst vor kurzem kam Bonamour wieder zu mir ins Training, einmal war ich mit ihm seitdem auf dem Turnier. Hier in Münster dachte ich: Das ist eine tolle Veranstaltung, ich probiere es einfach aus“, sagte der Schwede, der im münsterländischen Nottuln lebt und trainiert. „Tatsächlich hat es dann super geklappt. Bonamour und mir sind kaum Fehler passiert, ich hatte wirklich Spaß.“
Bonamour hat seine Grand Prix-Ausbildung auf dem Flyenhof bei Hubertus Schmidt genossen. Ab 2017 stellte der Reitmeister den westfälisch gezogenen Bonifatius-Roussau-Sohn vor, Bonamours Besitzer, der Korenaer Dong Seon Kim, den Hengst an Helgstrand Dressage verkaufte. Das war 2019 und Bonamour verschwand von der Bildfläche, 2021 war er wieder da: mit dem Schweden Patrik Kittel im Sattel, auf einem nationalen Turnier in Mönchengladbach und international in Mariakalnok, wo er sowohl den Grand Prix als auch die Kür gewann. Anfang 2022 kaufte Horst Collin, Vater von U25-Reiterin Luca Sophia Collin Bonamour. Doch zu einem Start der beiden kam es nicht. Und in diesem Jahr war es wieder Patrik Kittel, der den Fuchs auf dem internationalen Parkett vorstellte, Anfang August in Crozet, wo der Grand Prix misslang und ein Sieg im Special folgte.
In Münster wird Kittel am Samstagabend in der Grand Prix Kür unter Flutlicht starten. „Ich werde meine ‚Billy Idol‘-Kür reiten“, sagte er. „Die kenne ich in- und auswendig und kann Bonamour damit Sicherheit geben.“ Vor Jahren war Kittel schon einmal in der beliebten Flutlicht-Kür vor dem Schloss geritten, wie er sich erinnerte. „Ich freue mich schon darauf. Die Atmosphäre ist einfach etwas Besonderes.“
Gut lachen hatte auch Katharina Hemmer. Frisch für die Longlist des EM-Kaders nominiert, zeigte sie mit Denoix PCH eine harmonische Vorstellung. Die Dressurreiterin ist seit rund zehn Jahren im Stall von Hubertus Schmidt beheimatet und hat den imposanten Fuchshengst übernommen, als Schmidt das Ende seiner sportlichen Laufbahn bekannt gab. „Heute hatten wir noch Luft nach oben“, sagte Hemmer nach ihrem Ritt. „Denoix war ein bisschen introvertiert, einiges können wir besser, als wir es heute gezeigt haben. Aber ich genieße meinen ersten Start hier auf dem Turnier der Sieger sehr und freue mich schon auf den Special am Sonntag!“