Para-Reiterin Martina Benzinger verliert ihre Nautika
Rudolstadt – Seit 2020 waren die Lipizzanerstute, ein ehemaliges Fahrpferd aus Zucht von Peter Lewandowsky, und die heute 63-jährige, an Multipler Sklerose erkrankte Reiterin ein Paar und nahmen erfolgreich an internationalen Para-Dressurturnieren teil. 2022 wurden sie erstmals für ein Championat nominiert, mussten den Start bei den Weltmeisterschaften im dänischen Herning aber kurzfristig absagen. Erst ein Jahr später ging der Championatstraum für Martina Benzinger und Nautika in Erfüllung. Die in Grade I eingestufte Reiterin und die mit einem schier unerschütterlichen Schritt ausgestattete Schimmelstute nahmen an den Para-Europameisterschaften in Riesenbeck teil und gewannen dort neben Silber mit dem deutschen Team auch Silber in der Einzelwertung sowie Bronze in der Kür.
In diesem Jahr stand nun die Premiere bei Paralympics für die beiden auf dem Programm. Beim letzten Turnierstart zeigte sich die 18-jährige Stute allerdings nicht in gewohnter Form. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurde Nautika einer-Untersuchung im CT unterzogen, bei der es überraschend zu schwerwiegenden Komplikationen kam. Mehrere Tage lang wurde alles versucht, die Stute zu retten, was jedoch am Ende nicht gelang.
„Das tut uns allen wahnsinnig leid für Martina. Wir wissen, wieviel ihr Nautika bedeutet hat und wie der groß der Verlust für sie ist. Nautika war in ihrer ganzen Art etwas Einzigartiges, eine echte Persönlichkeit“, sagte Nico Hörmann, Equipechef der deutschen Para-Dressurreiter.
Der Verlust von Nautika ist nicht nur schmerzhaft für Martina Benzinger. Er bringt auch Änderungen in Teamaufstellung bei den Paralympics in Paris (30. August bis 8. September) mit sich. Als bisherige Reservistin rückt Isabell Nowak (Apelern) mit Siracusa OLD ins Team nach, an ihre Stelle tritt wiederum Melanie Wienand (Osnabrück) mit Lemony’s Loverboy.