Preis der Besten: Naomi Himmelreich siegt zum vierten Mal
Warendorf – Naomi Himmelreich aus Niederbrechen hat zum vierten Mal in Folge den Preis der Besten gewonnen. 2021 siegte sie bei den Children, dann zweimal bei den Junioren. Nun gelang der 16-Jährigen mit Flying Kiss das Triple. „Es ist so unbeschreiblich, ich weiß gar nicht, wie man es beschreiben soll“, sagte die Reiterin überglücklich und scherzte. „Ich habe extra dieselbe Reithose angezogen, wie in den letzten zwei Jahren, weil ich gehofft habe, dass sie wieder blau wird“, denn zum Sieg in Warendorf gehört traditionell dazu, dass einem die Mitreiter zu einem Bad im Wassergraben verhelfen. „Und die war schon blau."
Mit ihren 103,0 Punkten für einen zweiten und einen fünften Platz in den Wertungsprüfungen verwies Naomi Himmelreich den bayerischen Reiter Leo Renner mit Ludwig auf den Silberrang . Er kam dank der Plätze sieben und drei auf 101 Punkte. Auf dem Bronzeplatz landete Jona Jolie Schwamborn mit Chinta. Sie gehörte wie Himmelreich zu den gerade einmal acht Reitern, die im ersten Umlauf des Finales komplett fehlerfrei blieben.Doch auch bei ihr schlich sich in der letzten Runde ein Abwurf ein: Nach Platz vier bedeutete das Rang acht.
Der Sieg im Finale ging stattdessen an Victoria Schumacher aus dem bayerischen Coburg. Sie blieb mit Sam vd Tojopehoeve Z nicht nur im ersten Umlauf fehlerfrei, sondern beendete die Prüfung auch als Einzige der 39 Teilnehmer mit „Doppel-Null“ – vor Vieca Sofie Bade aus Braderup und Caretto mit nur einen Zeitstrafpunkt aus Umlauf eins.
Harmoniepreis für Max Merschformann
Über den vergebenen Harmoniepreis durfte sich der Sieger der ersten Wertungsprüfung freuen: Max Merschformann aus Laer. Mit dem Harmoniepreis wird nicht das fehlerfreie Absolvieren eines Parcours belohnt, sondern das faire Verhalten dem Pferd gegenüber, die Prüfungsvor- und nachbereitung, feines und gefühlvolles Reiten sowie ein ruhiger und respektvoller Umgang mit dem Team, zu welchem Eltern und Trainer gehören.
Children: Brianne Beerbaum siegt
In der ersten Wertungsprüfungen hatten ihr zwei Sekunden zum Sieg gefehlt, im Finale ließ Brianne Beerbaum dann nichts anbrennen. Die 14-jährige Tochter von Meredith Michaels-Beerbaum und Markus Beerbaum benötigte mit ihrem Fuchswallach Carrero T Z lediglich 43,14 Sekunden für den zweiten Umlauf und durfte als Siegerin den Ehrenpreis und die Glückwünsche von Georg Schäfers, Vorstandsmitglied der Horst-Gebers-Stiftung, entgegennehmen. „Es ist ein richtig tolles Gefühl, hier in Warendorf den Preis der Besten zu gewinnen. Schon gestern lief es gut und ich wollte heute schön weitermachen und nach der Nullrunde im ersten Umlauf dachte ich mir, jetzt kann ich alles geben im Stechen“, sagte Brianne Beerbaum nach ihrem Ritt. „Es hat richtig Spaß gemacht mit ihm (Carrero), der macht einfach alles. Und auch mein anderes Pferd Ballotelli war richtig super. Ich bin allen sehr dankbar, die mich hier unterstützt haben – vor allem meinen Pferden!“
Mit dem Balou de Rouet-Sohn Balottelli landete Beerbaum zusätzlich auf Platz vier des Finales und auf Platz drei der Gesamtwertung. Da in der Preis-der-Besten-Wertung jedoch nur ein Pferd pro Reiter gewertet wird, ging der Bronzerang an Charlotte Luise Boekenaus Viersen. Die EM-Reservistin von 2023 und ihre 16-jährige Schimmelstute Kaischa waren im ersten Umlauf des Finales die Schnellsten und konnten im zweiten Umlauf als Einzige sogar die Zeit von Beerbaum unterbieten. Doch ein Flüchtigkeitsfehler am Einsprung der zweifachen Kombination brachte den Traum vom Sieg zum Platzen. Sie wurden Zehnte, schafften am Ende aber dennoch den Sprung aufs Treppchen.
Auf dem zweiten Platz – sowohl im Finale als auch in der Preis-der-Besten-Wertung landete der erst zwölfjährige Maximilian Kögler aus dem hessischen Bad Nauheim mit dem siebenjährigen Oldenburger Springpferd Chackforkee.
Über den vergebenen Harmoniepreis durfte sich bei den Children Mette Demmler (14) aus Zeven freuen, mit Can Jump Zwanzigste der Gesamtwertung.
Insgesamt waren 49 Children am Start, von denen im ersten Umlauf des Finalspringen 16 fehlerfrei blieben und in die zweite Runde einzogen. „Das waren fast doppelt so viele Starter wie im letzten Jahr. Der Parcours war anspruchsvoll, so dass ich nicht mit so vielen Null-Fehler-Ritten gerechnet hätte. Von daher war die Leistung der Kinder wirklich gut“, zog Bundestrainer Eberhard Seemann Bilanz. „Es waren viele neue Gesichter dabei. Am Ende haben sich allerdings doch die etwas erfahreneren Paare durchgesetzt. Allen voran Brianne Beerbaum, die hier – mit beiden Pferden - eine Klasse für sich war.“
Voltigieren: Heers und Bury auch in Warendorf top
Ebenfalls schon gekürt wurden die besten Doppel-Nachwuchsvoltigierer 2024. Nach dem ersten Kürdurchgang im Doppelvoltigieren folgte am Samstagnachmittag das Finale, das Arne Heers und Mia Valentina Burymit Abstand gewinnen konnten (Endnote: 8,305). Das Pas-de-deux vom Landesverband Weser-Ems lag bereits nach dem ersten Durchgang mit einer Wertnote von 8,043 in Führung und setzte sich auch im Finaldurchgang mit 8,479 Punkten gegen sechs weitere Paare durch. Das Duo trat mit dem 20-jährigen Capitano an der Longe von Sven Henze an und konnten ihre Leistung nochmal deutlich verbessern.
Auf Rang zwei landeten die Vizemeister Felix Wöhe und Greta Helene Liebig, longiert von Andrea Harwardt auf Longinus, die für den Landesverband Berlin-Brandenburg an den Start gingen. Mit einer Endnote von 7,996 konnte auch dieses Paar seine Platzierung vom Vortrag halten.
Den dritten Platz belegten Clementine von Mandelsloh und Charlotta Prislin. Zusammen mit ihrem Pferd Amontillado und Longenführerin Julia Handel vertraten sie den Landesverband Bayern und erreichten eine Wertnote von 7,520. Wie alle Paare konnten auch sie ihre Leistung vom Samstag steigern und mit einer Note von 7,718 für den zweiten Durchgang ihren Rang sichern.
Wie auch für die noch kommenden Entscheidungen ist der Preis der Besten die Grundlage für die Nominierung zu den Europameisterschaften der Junioren und U21-Voltigierer im Juli in Bern. FNpress