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Sophie Hinners im Entscheidungsinterview

Mit vier Jahren saß sie das erste Mal im Sattel. Nun hat sie eine Weltcup-Etappe gewonnen: Sophie Hinners. Gemeinsam mit Richard Vogel und David Will betreibt sie in Pfungstadt und Dagobertshausen einen Ausbildungs- und Turnierstall, reitet in einem reinen Damen-Team erfolgreich bei der Global Champions Tour. Höchste Zeit für Entscheidungsfragen.

Springreiterin Sophie Hinners auf ihrer Anlage in Pfungstadt während eines Interviews mit Sabine Gregg, Redaktionsleiterin Digital der Reiter Revue.

Lieber Bandagen oder Gamaschen?

Gamaschen, immer. Meine Pferde werden gar nicht bandagiert.

Lieber nur noch junge Pferde zum Bundeschampionatstitel reiten oder lieber nur noch internationale große Turniere reiten?

Anfang des Jahres hätte ich noch gesagt, lieber nur junge Pferde. Nun reite ich auf diesen großartigen Turnieren in aller Welt, und es macht mir natürlich unheimlich viel Spaß in so einem tollen Team zu sein. Muss ich mich für etwas entscheiden?

Ich höre, wie schwer es dir fällt.

Mich fasziniert es, die jungen Pferde in ihrer Entwicklung zu begleiten, bestenfalls in den internationalen Sport

Lieber nur noch reiten oder nur noch als Trainer tätig sein?

Aktuell ganz klar: Nur noch reiten, ganz sicher. Gerne viel und jeden Tag.

Lieber fünf oder 15 Pferde am Tag?

Lieber 15 Pferde am Tag.

Wie schaffst du das?

Wir haben ein sehr gutes Team in Pfungstadt. Ich konzentriere mich voll auf das Reiten und mache nicht mehr viele Dinge nebenher im Stall. Dabei mache ich das ebenso gern.

Stallgasse fegen oder Boxen misten?

Ich mache beides sehr gerne. Im Zweifel: Lieber misten.

Lieber sonntags morgens noch einmal im Bett umdrehen oder um 8:00 Uhr die erste Prüfung reiten?

Lieber um 8:00 Uhr die erste Prüfung reiten. Es fällt mir zwar schwer aufzustehen, aber ich fühle mich deutlich besser, wenn ich in der Früh schon etwas geschafft habe, als wenn ich so lange auf meinen Start warten musst.

Wenn du in einer Stadt bist, die du noch nie gesehen hast, bist du nur auf dem Turnierplatz oder nimmst du dir Zeit für Sightseeing?

Tatsächlich versuche ich mir die Zeit zu nehmen. Besonders bei den Global Turnieren, wenn wir nur zwei Pferde dabeihaben und es einfach ist, die Stadt zu erreichen, dann habe ich sie mir dieses Jahr tatsächlich angeschaut. Rom ist zum Beispiel phänomenal.

Ein Ausritt mit Michelle Obama oder Olaf Scholz?

Michelle Obama. Sie ist eine sehr inspirierende Frau, von der ich viel lernen könnte.

Verstehst du dich als Vorbild für deinen Sport oder bist du eine von vielen Reiterinnen?

Ich verstehe mich schon als Vorbild für die jüngere Generation. Ich möchte in meinem Verhalten dem Pferd gegenüber ein Vorbild sein. Meine Pferde vertrauen mir. Sie kämpfen für mich, wenn es darauf ankommt. Diese Verbindung zu erleben, ist unheimlich schön.

Lieber alle Pferde behalten oder gut verkaufen?

Alle Pferde behalten.

Dein Tonfall klingt nach einem Aber.

Ich bin von klein auf damit aufgewachsen, dass Pferde verkauft werden. Und dass besonders die Pferde, die einfach und gut sind, am schnellsten weg sind. Von daher bin ich keine Person, die am Heulen ist, wenn ein Pferd geht. Es ist ein Teil unserer Arbeit. Und ein Zeichen, dass wir die Arbeit gut gemacht haben. Es ist schön, wenn man das Pferd mit einem anderen Reiter erfolgreich wiedersieht. Das macht mir Freude.

In der Pferdeausbildung: Perfektionistin oder auch mal ein Auge zudrücken?

Die Pferde sollen vor allem motiviert bleiben. Sie sollen Pferd sein dürfen und daher muss bei mir nicht immer alles perfekt sein. Ich bin bei den jungen Pferden mit kleinen Schritten sehr zufrieden und versuche jeden Tag aufs Neue einen weiteren zu machen.

Und was machst du als Nächstes?

Ich bringe noch ein Pferd in den Stall und dann bereite ich meinen Transporter für morgen vor.