Stuttgart: Otto-Lörke-Preis für Faustus
Stuttgart - Der Otto-Lörke-Preis geht in diesem Jahr an Faustus. Der zehnjährige Hannoveraner Wallach bestreitet in diesem Jahr seine erste internationale Grand-Prix-Saison und siegte bereits in Neumünster, Wiesbaden, Mannheim und Münster.
Der Falsterbo-Sohn aus einer Forrest xx.Mutter steht im Besitz des Gestüts Fohlenhof und kam achtjährig zur Ausbildung in den Stall von Dorothee Schneider. Zuvor wurde der Hannoveraner Wallach von Dirk Linden bis zur Klasse S ausgebildet. Seit 2017 wird Faustus auf nationalen und internationalen Turnieren im Grand-Prix-Sport vorgestellt. Er gewann 2017 die Qualifikation zum Louisdor-Preis in Heroldsberg und wurde im Finale in Frankfurt Zweiter. In diesem Jahr platzierte er sich bisher 17 Mal in Grand Prix und Grand Prix Special, darunter waren fünf Siege, zehn zweite und zwei dritte Plätze. "Faustus hat ganz viel Aura, viele Möglichkeiten, keine Schwäche in den Grundgangarten, aber sehr viele Höhepunkte", sagt Schneider. "Er ist im Viereck noch ab und zu der introvertierte Typ und kann noch nicht alles zeigen, was in ihm steckt. Aber er kommt immer mehr aus sich heraus. Ich bin seinen Besitzern unglaublich dankbar, dass ich so ein tolles Pferd ausbilden und präsentieren darf. Das macht mir riesigen Spaß. Es ist für mich ein toller Beruf und Berufung zugleich."
Der Otto-Lörke-Preis wird in diesem Jahr zum 32. Mal vergeben. Das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) zeichnet damit im Andenken an den herausragenden Berufsreiter und Ausbilder Otto Lörke (gestorben 1957) den Reiter, den Ausbilder und den Besitzer desjenigen, höchstens zehn Jahre alten Dressurpferdes aus, das dem DOKR-Dressurausschuss durch besonders herausragende Erfolge in Grand-Prix-Prüfungen in Deutschland aufgefallen ist. Pferde wie Satchmo, Bonaparte, Elvis VA, Chacomo, Farbenfroh, Rusty, Grunox, Gigolo, Goldstern, Rembrandt und Bella Rose haben diesen Preis bereits erhalten.
Der Preis wurde initiiert von Liselott Schindling-Rheinberger (gestorben 1999). Sie selbst war eine der größten und erfolgreichsten Sportlerinnen ihrer Zeit, eine herausragende Persönlichkeit in Wirtschaft und Sport und eine engagierte Förderin des deutschen Dressursports. Selbst erste Olympiasiegerin in der Dressur - 1972 in München - erritt sie bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften insgesamt acht goldene, sechs silberne und eine bronzene Medaille.
Dorothee Schneider erhält als Reiterin von Faustus einen Ehrenpreis, gestiftet von der "Liselott Schindling Stiftung zur Förderung des Dressurreitsports". Als Ausbilderin des Pferdes bekommt sie eine Leistungsprämie in Höhe von 1.500 Euro, gegeben vom Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei. Für die Besitzer von Faustus, das Gestüt Fohlenhof, gibt es einen Ehrenpreis, ebenfalls gestiftet von der Liselott Schindling-Stiftung.