WM Herning 2022
Voltigieren: Zum Abschluss Gold und Silber im Pas de Deux
Herning/DEN – Für die Voltigierer enden die Weltmeisterschaften heute. Im Pas de Deux konnten Chiara Congia und Justin van Gerven aber noch eine Goldmedaille für Deutschland sichern. Und es sollte nicht die einzige Medaille in der Arena bleiben: Wie schon im ersten Kürdurchgang des Pas de Deux dominierten Chiara Congia und Justin van Gerven das Starterfeld. Sie erhielten für ihre Leistungen die Note 9,010 und toppten mit einem Endstand von 8,951 auch ihr Ergebnis vom Vorjahr in Budapest. Dort waren sie bereits Vizeweltmeister geworden. „Ich war schon ein bisschen aufgeregt, aber das Publikum war hammermäßig drauf und das Pferd hat einen super Job gemacht. Es war einfach schön“, sagte Justin van Gerven nach seinem Sieg. Vorgestellt wurden die beiden von Alexandra Knauf auf der Hannoveraner Stute Highlight.
Die Silbermedaille ging an das Berlin-Brandenburger Duo Diana Harwardt und Peter Künne, das im zweiten Kürdurchgang eine noch etwas höhere Note (8,692) erzielte als in der ersten Runde. Insgesamt standen am Ende 8,665 Punkte für die beiden, ihr Pferd DSP Sir Laulau und Longenführer Hendrik Falk auf der Liste. „Wir wollten, wenn wir das zweite Mal einlaufen, wirklich optimal abliefern und das Maximum rausholen und die Atmosphäre genießen“, sagte Diana Harwardt und Peter Künne bekräftigte: „Ich wollte nochmal richtig was raushauen in der Choreographie. Im Publikum habe ich mir immer nochmal jemanden rausgepickt und zu dem dann hin choreographiert oder auch direkt zu einem der Richter. Wir haben noch mehr interagiert. So, dass man nicht nur seine Show auf dem Pferd macht, sondern dass man wirklich eine Show für alle daraus macht."
Auf dem dritten Platz landete das italienische Duo Rebecca Greggio und Davide Zanella mit einem Endergebnis von 8,178 Punkten. Insgesamt bewarben sich sieben Pas de Deux um den Titel.
„Das ist großartig“, freute sich Bundestrainerin Ulla Ramge über das Ergebnis im Pas de Deux. „Aber auch wenn man als Favorit reingeht, muss es über zwei Runden ja klappen.“
Platz vier im Nationenpreis
Dass dies eben nicht selbstverständlich ist, zeigte sich im Nationenpreis. Anders als erhofft, kam die zu den beiden Topfavoriten zählende deutsche Mannschaft nicht über Platz vier hinaus. Und dies, obwohl WM-Bronzemedaillengewinner Jannik Heiland mit Dark Beluga FRH und Longenführerin Barbara Rosiny die zweithöchste Note 9,149 der gesamten Prüfung zum Nationenpreisergebnis beitrugen. Denn bereits Julian Wilfling, in Herning Vierter im Einzelvoltigieren, hatte als erster deutscher Starter etwas Probleme mit seinem Pferd Aragorn (Longenführer: Alexander Zebrak) gehabt. „Er hat es mir heute etwas schwer gemacht und einmal habe ich mich auch verschätzt, glaube ich. Es hat wohl nicht sein sollen heute. Jetzt wieder Vierter. Ich werde trotzdem mit einem Lächeln heimgehen. Ich denke, es war nicht mein letztes Championat und es ist ein Grund weiterzumachen“, sagte er.
Auch das Kölner Team, das in der Gruppenkonkurrenz mit seiner Kür die Halle zum Beben gebracht hatte, hatte etwas Probleme mit seinem Pferd Calidor (Longenführer: Patric Looser). „Sie haben im Zirkel alles gegeben. Sie haben sich so gut wie möglich auf das Pferd eingestellt und versucht, es ihm so leicht wie möglich zu machen“, erklärte der Kölner Co-Trainer Torben Jacobs. „Aber es ist eben Pferdesport. Und es ist eine enorm angespannt Atmosphäre im Zirkel. Für mich sind sie nach wie vor das beste Team hier im Wettbewerb, sonst hätten sie das hier nicht noch so gut zu Ende gebracht. Ich bin sehr stolz auf unsere Voltigierer.“
„Wir hatten hier Höhen und Tiefen. Jetzt ‚verdauen‘ wir das erst einmal mit dem Nationenpreis und freuen uns vor allem über die großen Erfolge, die wir hier errungen haben, voran die Goldmedaillen für das Team und Pas de Deux. Ich freue mich aber auch, dass wir mit Diana Harwardt und Peter Künne auch neues Duo haben, das direkt den Anschluss an die Spitze gefunden und Silber gewonnen hat. Und auch die Erfolge im Einzelvoltigieren können sich sehen lassen. Die Silbermedaille für Championatsneuling Julia Sophie Wagner und vor allem auch die schwer erkämpfte Bronzemedaille von Jannik Heiland in einem superstarken Starterfeld“, sagte Bundestrainerin Ulla Ramge, die Ende des Jahres ihr Amt abgibt und in Herning ihren letzten Einsatz hatte.
Der Sieg im Nationenpreis ging an die Mannschaft aus Frankreich, die neben den beiden Einzelweltmeistern Manon Matinhou und Lambert Leclezio auch den Team-Vizeweltmeister an den Start schickte, dessen Kür anders als in der vorangegangenen Gruppenkonkurrenz reibungslos ablief. Besonders lautstark von den Fans gefeiert wurde die Silbermedaille für die Mannschaft des Gastgebers Dänemark, über Bronze durfte sich das Nationenpreisteam Österreichs freuen. -FNpress-
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