„Von allen Pferden, die ich je hatte, war er derjenige, von dem ich vom ersten Tag an wusste, dass er ein Champion werden würde“, sagt Pippa Funnell, nachdem sie sich für immer von ihrem legendären Primmore’s Pride verabschieden musste. „Kiri“, wie sie ihn nannte, hat sie zu unglaublichen Erfolgen getragen und ihre Reitkarriere maßgeblich geprägt.

Joanna und Roger Day haben „Kiri“ aus ihrer Ben Faerie-Stute Primmore Hill gezüchtet, die 1982 bei den Badminton Horse Trials den neunten Platz belegte und von Mark Todd's Mayhill abstammt.

Primmore's Pride war das, was man wohl als Musterschüler oder großes Talent bezeichnen kann: Er gewann 1998 das Finale der fünfjährigen Burghley Young Event Horses und im Jahr 2000 die Weltmeisterschaft der siebenjährigen Pferde in Le Lion D'Angers. Auch die ersten Prüfungen auf Zwei- und Drei-Sterne-Niveau (heute sind das Drei- und Vier-Sterne-Prüfungen) meisterte der Braune bravourös. In Blenheim beispielsweise wurde er 2001 Vierter, in Punchestown 2002 wurde er Zweiter und im gleichen Jahr traute ihm Pippa Funnell die dicke Piste von Burghley (damals Vier-Sterne-lang, heute Fünf-Sterne) zu.

Zehnjährig, im Jahr 2003, gewann „Kiri“ sowohl den Fünf-Sterne-Klassiker in Kentucky als auch im Herbst den in Burghley. Für die Olympischen Spiele 2004 in Athen Primmore’s Pride mit seiner Reiterin selbstverständlich gesetzt und wieder einmal lieferten sie ab: Sie trugen maßgeblich zum Gewinn der Silbermedaille für das britische Team bei und holten zudem noch Einzel-Bronze.

2005 gewann das Paar Badminton. Primmore’s Pride aka Kiri ist damit das einzige Pferd, das die drei Klassiker Badminton, Burghley und Kentucky im Langformat (mit Rennbahn) gewinnen konnte. Nachdem Pippa Funnell Kiri in den sportlichen Ruhestand verabschiedet hatte, wurde er von seiner Besitzerin Denise Lincoln zu Hause noch weiter geritten und verbrachte seinen Lebensabend auf der Park Farm bei Pippa Woodall.

Im Alter von 30 Jahren wurde der große Primmore’s Pride gestern eingeschläfert.