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Achaz von Buchwaldt: „Gut reiten heißt Fühlen“

Reitmeister Achaz von Buchwaldt wird heute 80 Jahre alt. Ein Kurzportrait über den zweifachen Derbysieger.

Reitmeister Achaz von Buchwaldt hat sich die Freude am Pferd Zeit seines Lebens bewahrt.

Es gibt einen Satz, den Achaz von Buchwaldt bis heute mit sich trägt – er hörte ihn von einem seiner ersten Reitlehrer: „Gut reiten heißt Fühlen.“ Anfangs habe er ihn nicht verstanden, „aber je älter ich wurde, umso mehr hat mich dieser Satz fasziniert. Weil da so viel drinsteckt. Nicht nur, dass man gefühlvoll reiten muss – das ist sowieso mein Credo – sondern es geht darum, das Pferd pferdegerecht und respektvoll zu behandeln.“

All das musste er selbst lernen. Als junger Bengel eiferte Achaz seinem Onkel Magnus von Buchwaldt nach, einem hocherfolgreichen Springreiter, der mit Thiedemann, Winkler und Co. auf den großen Turnieren wie Aachen um den Sieg ritt. Das wollte der so pferdeverrückte Achaz auch. Die weniger pferdeaffine Verwandtschaft aber sagte : „Der reitet nur, das wird nie was.“ Prägend. Und Ansporn für den kämpferischen Jungen: „Das wollen wir erst mal sehen!“

Achaz von Buchwaldt wurde zweifacher Derbysieger, Nationenpreisreiter, war 25 Jahre am Stück im Bundeskader – und später ein international begehrter Trainer. Einer, der sagt: „Der Trainer muss ein super Psychologe sein. Der muss mit seinen Schülern umgehen können und das bezieht sich nicht nur auf das Reiten. Meine Schüler sollen Freude haben an diesem Job. Und ein gesundes Selbstvertrauen ist für mich eines der wichtigsten Dinge überhaupt.“ Er hat bei Hans Günter Winkler und Micky Brinkmann seinen reiterlichen Feinschliff bekommen, von seiner Frau Elisabeth den im Umgang mit Menschen.

„Ungeschliffen, teils rechthaberisch“ sei er als junger Mann gewesen, erzählt er. Elisabeth, selbst Springreiterin, die einst mit ihren Pferden aus Brasilien mit dem Schiff nach Deutschland gekommen war, konnte den Heißsporn besänftigen. Sie teilen ihre Liebe zu den Pfer- den, ergänzen sich, diskutieren „und wenn wir heute losfahren, um für unsere Enkel eventuell ein Pferd zu kau- fen, dann muss sie mit dabei sein“. Zwei-, dreimal die Woche sitzt Achaz von Buchwaldt im Sattel. Die Freude an den Pferden ist auch mit 80 Jahren ungebrochen. Welches Pferd er gern mal reiten würde? „Da gibt es viele! Die Pferde sind so fantastisch geworden. Man muss allerdings gefühlvoller reiten, weil die Pferde mehr Blut haben, sie sind sensibler geworden. Und dann sind wir wieder bei dem einen Satz.“