Leseprobe
Die, die nie aufgibt– Springreiterin Jörne Sprehe im Portrait
Das Hoftor steht weit auf. Aus ihren Boxen blinzeln Pferde Richtung Morgensonne, strecken Besuchern die Nüstern entgegen, die Öhrchen gespitzt. Manila steht nach ihrem ersten Sonnenbad gemächlich auf. Die Australian Shepherd-Hündin lässt sich das Fell kraulen. Wenn sie hier liegt, kann ihre Besitzerin nicht weit sein. Manila weicht Jörne Sprehe nicht von der Seite. Das ist bekannt. Und da steht die Frau mit der Sonnenbrille schon. Die verspiegelten Gläser sind eines ihrer Markenzeichen. Nicht ganz freiwillig, zugegebenermaßen. Es ist nicht der Karl Lagerfeld-Style, der sie die Sonnenbrille tragen lässt, sondern ihre empfindlichen Augen.
Ein kurzer, kräftiger Händedruck und schon startet der Rundgang über das ehemalige Flughafengelände, auf dem Jörne Sprehe seit 20 Jahren ihre Reitanlage „Horsepark by Sprehe“ in Fürth betreibt. Gekauft hat den einstigen Militärflughafen 2004 ihr Vater Josef Sprehe. Jörne war damals 21 Jahre alt, hatte in ihrer Jugend alles gewonnen und galt als eines der großen Talente im Sattel. Jetzt gehört sie mit ihrer selbstausgebildeten Stute Hot Easy zum deutschen Olympiakader. Doch in ihrer Karriere gab es nicht nur Höhenflüge…