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Paris 2024

Ingrid Klimke im Interview: „Mein Vater hat in olympischen Jahren gezählt“​

Ingrid Klimke ritt bei fünf Olympischen Spielen hintereinander. Für Tokio 2020 stand sie mit Asha, Hale Bob in der Vielseitigkeit und mit Franziskus in der Dressur im Olympiakader, dann kam erst die Verschiebung der Spiele und dann ihr Reitunfall. Jetzt ist sie als Reservereiterin für Paris gesetzt.

Ingrid Klimke ist mit Franziskus als Reservereiterin für Paris 2024 gesetzt.

Welche Bedeutung haben die Olympischen Spiele in deinem Leben?

Ich bin mit einem Vater aufgewachsen, der in olympischen Jahren gezählt hat. Papa war bei allen Spielen meiner Jugend dabei. Wenn Pferde kamen, hieß es immer, das könnte für die nächsten Spiele bereit sein. Ich habe ihn bei den Olympischen Spielen immer im Fernsehen gesehen. In Seoul war ich das erste Mal war, dort trug mein Vater die Fahne, und ich saß auf der Tribüne. Da habe ich erst richtig verstanden, wovon er immer sprach.

Was war das für ein Gefühl?

Ich hatte Gänsehaut. Wie all diese Sportler hinter der Fahne einmarschierten! Ich durfte das erste Mal ins Deutsche Haus und ins olympische Dorf. Ich habe den Zusammenhalt zwischen Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsreitern erlebt, die sich gegenseitig halfen. Das alles hat mich richtig geflasht.

Sydney 2000 waren deine ersten Olympischen Spiele – ein besonderer Moment.

Ja. Mein Vater hatte sich immer gewünscht, dass eines seiner Kinder bei Olympischen Spielen reitet. Leider konnte er es nicht mehr miterleben, er starb ein Jahr zuvor.

Ein Portrait über Dr. Reiner Klimke lesen Sie in der Familien-Ausgabe des Magazins INGRID KLIMKE.

Hat auch das Sydney für dich so besonders gemacht?

Auf jeden Fall. Es war das erste Mal und sehr emotional wegen der Geschichte mit Papa. Meine ganze Familie war dabei. Das war noch vor dem 11. September, all die Sicherheitsvorkehrungen waren noch nicht so streng. Wir waren lange dort, erlebten Dressur, Vielseitigkeit und Springen und flogen dann alle zusammen zurück. Wir sahen morgens auf allen Trainingsplätzen die besten Reiter und Trainer der Welt. Das hat mich total begeistert.

In der August-Ausgabe spricht Ingrid Klimke über die Bedeutung der Olympischen Spiele für den Reitsport. Ab 23. Juli ist das Heft im Handel und in unserem Shop erhältlich.

Du bist mit Franziskus als Reservereiterin für die Olympischen Spiele in Paris gesetzt – was überwiegt, die Freude dabei zu sein, oder die Enttäuschung, nicht fest im Team gesetzt zu sein?

Mich hat die Faszination Olympia und die #roadtoparis absolut beflügelt. Ich bin wahnsinnig stolz auf Franz und auf seine Entwicklung in dieser Saison. Er hat mich einige Male nochmal überrascht. Für mich steht jetzt fest: Ich werde die Mannschaft so gut wie möglich unterstützen und werde versuchen, für alle da zu sein. Da sehe ich mich als Teamplayer.

Vielen Dank für das Gespräch.