Neue Westfalen-Champions der drei- und vierjährigen Reitpferde und -ponys gekürt
Münster/GER - Am Finaltag der Westfalen-Woche drehte sich auf dem Dressurplatz traditionell alles um die Drei- und Vierjährigen. In Reitpferde und Reitponyprüfungen wurden die Champions der Hengste sowie Stuten und Wallache ermittelt. In Reitpferdeprüfungen, die im getrennten Richtverfahren bewertet werden, ging es um die Titel der Westfalen-Champions. Am Ende wurden auch die Nominierungen zum Bundeschampionat in Warendorf ausgesprochen.
Bereits in der Qualifikation zum Championat der dreijährigen Reitpony Stuten und Wallache am Donnerstag überzeugte Top Casanova mit einer Endnote von 8,3. Er steht im Besitz seiner Reiterin Greta Kühnhenrich, die auch seinen Vater Top Champion erfolgreich reitet und auf den Bundeschampionaten vorstellte. Gezogen wurde der Fuchsisabell von Werner Leusmann aus der St.Pr.St. Dixie v. Der feine Lord AT. Auch im Finale zeigte sich der Wallach mit drei gleichmäßig guten Grundgangarten und guter Rittigkeit. 8,1 und 8,5 standen bei den beiden Richtergruppen am Ende auf der Notenliste. Mit einem Endresultat von 16,6 Punkten wurde er überlegener Westfalen-Champion der dreijährigen Reitponys in der Kategorie Stuten und Wallache. Die rot-weiße Siegerschärpe aus Westfalen durfte die Zweitplatzierte dieser Prüfung bereits am Vortag tragen. Im Rahmen der Elite-Schau für dressurbetonte Reitponystuten wurde die Tochter des D-Gold AT aus der Zucht und im Besitz von Adolf-Theo Schurf Bedburg zur Siegerstute gekürt. Die Mutterstute St.Pr.St. Velina v. Vincent erwarb der Züchter einst auf der Westfälischen Herbst-Auktion. Eine gute Investition wie sich herausstellte. Drei gekörte Hengste brachte sie bereits und nun diese Siegerstute und Vize-Westfalenchampionesse. In der Einlaufprüfung zum Finaltag rangierte Debütantin AT unter dem Sattel von Isabell Seliger noch auf dem dritten Rang. Auch bei ihrem dritten Auftritt auf der Westfalen-Woche 2023 präsentierte sich die Braune noch frisch und in Bestform. Mit einem Endresultat von 16,1 Punkten sicherte sie sich die Silbermedaille. Grund zur Freude hatte die Hengststation Schurf auch beim Blick auf die Bronzemedaillengewinnerin. Die Dritte im Championat der dreijährigen Reitponys ist ebenfalls eine Tochter des D-Gold AT. Gezogen von Jasmin Schulte-Ortbeck aus einer Stute von Charivari, wurde sie auch von ihrer Züchterin und Besitzerin vorgestellt. In der Einlaufprüfung rangierte Doppelpass JSO noch auf dem fünften Rang mit einer Endnote von 7,8. Am Ende bewerteten beide Richtergruppen die Stute mit einer 8,0 was zu einem Gesamtergebnis von 16,0 Punkten führte.
Es ist bereits das zweite Mal, dass Herzgold D mit der rot-weißen Siegerschärpe des Westfälischen Pferdestammbuchs dekoriert wird. Reiterin Danica Duen hat hier ihre selbstgezogene Casino Royale K-Tochter Verb.Pr.St. Prada D mit ihrem selbstgezogenen Hengst Herzzauber D angepaart. So ist sie zugleich auch die bezeichnende Züchterin und Besitzerin dieses gekörten Hengstes, der im vergangenen Jahr zum Siegerhengst der Westfälischen Reitponykörung ernannt wurde. Bereits in der Qualifikation bei den dreijährigen Reitponyhengsten überzeugte der Fuchsisabell. Mit einer Endnote von 8,7 sicherte er sich am Donnerstag den Sieg in der Prüfung. 8,7 und 8,8 notierten die Richter am Finaltag für Herzgold D. Mit einem Gesamtergebnis von 17,5 Punkten wurde er überlegener Westfalen-Champion in der Klasse der dreijährigen Reitponyhengste. Auch der Silbermedaillengewinner dieses Championats stammt aus der familieneigenen Zucht der Reiterin Jil-Marielle Becks. Ihre Mutter Melanie Becks ist die bezeichnende Züchterin und Besitzerin von HBS Golden My Way. Sie hat die Ponystute HBS Disney's Fairytale, die wiederum von Tochter Jil-Marielle selbst gezogen wurde, mit Golden West angepaart. Schon in der Einlaufprüfung zum Finale rangierte der Hengst auf Rang zwei. Mit einem Endergebnis von 16,4 Punkten musste er sich auch heute Herzgold D geschlagen geben. Die gleiche Punktzahl erreichte in der Endabrechnung auch Dynastie A. Damit darf sich der Sohn des Dallmayr K/Morricone I (Z.: Paul Kremer, B.: Gestüt Burghof, Silke Assenmacher), der von Julia Weschke vorgestellt wurde, ebenfalls Vize-Westfalen-Champion 2023 nennen.
Schon am Donnerstagnachmittag führte Nuna de Luxe NRW die Ehrenrunde in der Qualifikationsprüfung der vierjährigen Reitponys bei den Stuten und Wallachen an. Die Tochter des FS Numero Uno/Supermann II wurde im vergangenen Jahr bereits Reservesiegerstute der Westfälischen Elite-Schau. Sowohl im Westfalen-Championat als auch auf dem Bundeschampionat gewann sie die Bronzemedaille. Am Finaltag war es dann endlich soweit: Die aus der Zucht von Heinrich Sondermann stammende Stute (B.: Markus und Inken Tittel) wurde mit der Siegerschärpe dekoriert. Mit einem Endergebnis von 16,7 Punkten darf sie sich nun Westfalen-Championesse der vierjährigen Reitponys nennen. Höchstnoten von 9,0 erhielt die von Silvia Busch-Kuffner vorgestellte Stute von einer der Richtergruppen für Trab und die Ausbildung. In der Qualifikation rangierte Ducati S noch auf dem fünften Rang. Im Finale erhielt der Sohn des Dreiklang AT/Valido (Z.: Timo Schmitz; B.: Jens u. Mareke Martens) das zweitbeste Ergebnis. Jantje Gerdes-Fürup ritt den Wallach zur Silbermedaille mit einem Endergebnis von 16,5 Punkten. Die Bronzemedaille wurde zwei Mal vergeben. Gesa H v. Golden Grey/Top Carlos Cassini (Z. u. B.: Peter Henkel; R.: Isabell Wüstner) und Golden Grace v. Golden Grey/Calypso (Z.: Zucht- und Ausbildungsstall Brüning; B.: Sophie Russow; R.: Annika Schnüpke) bekamen beide eine Notensumme von 15,9 Punkten.
Nomen est omen! Den bezeichnenden Namen Gold Garant trägt der neue Westfalen-Champion der vierjährigen Reitponyhengste. Bereits mehrfach brillierte der typschöne Hengst in Münster-Handorf. Seinen ersten Auftritt hatte er als Fohlen auf der Westfälischen Fohlen-Auktion. Hochpreisig wechselte der aus der Zucht von Alicia Mengelkamp stammende Hengst vor genau vier Jahren hier den Besitzer. Später im Besitz von Danica Duen stehend, wurde er gefeierter Siegerhengst seiner Körung im Westfälischen Pferdezentrum. Mittlerweile glänzen auch seine ersten Fohlen in Westfalen. Am Samstag wechselte eine seiner Töchter zum Spitzenpreis von 20.000 Euro auf der Westfälischen OnLive-Auktion den Besitzer. Im Finale am Sonntag bekam Gold Garant seine zweite westfälische Siegerschärpe umgehängt. Mit einem Endergebnis von 17,8 Punkten setzte er sich deutlich an die Spitze des Teilnehmerfeldes. 9,5 und 9,0 für den Trab attestierten ihm die Richtergruppen. Auch für den Schritt und die Ausbildung erhielt der Hengst, der von Danica Duen vorgestellt wurde, von beiden Richtergruppen die Note 9,0. Von Platz vier in der Qualifikation kämpfte sich Golden Storm v. Golden Grey/Cappuccino auf den Silberrang vor. Der Vize-Champion stammt aus der Zucht von Cornelia Berger und steht im Besitz von Janine Müller-Böhnke. Im Sattel hatte Madeleine Plinke Platz genommen, die ihn zu einem Endergebnis von 16,6 Punkten ritt. Das Westfalen-Championat der vierjährigen Hengste war ein Triumph des Hengstes Golden Grey NRW. Er ist nicht nur der Vater der beiden Erstplatzierten. Auch der Bronzemedaillengewinner hat den erfolgreichen Ponyhengst zum Vater. In der Qualifikation rangierte Guiness TR v. Golden Grey/Pilgrim´s Red (Z.u.B.: Tanja Ruland; R.: Isa Tuominen) noch auf dem zweiten Platz. Am Finaltag musste er sich knapp geschlagen geben und lag mit 16,2 Punkten auf dem dritten Rang.
Keine Überraschungen gab es bei der Rangierung im Finale der dreijährigen Stuten und Wallache. Wie in der Qualifikationsprüfung setzte sich Sausebraus K deutlich an die Spitze. Der Sohn des Secret überzeugte besonders im Galopp. Beide Richtergruppen zückten hier die Note von 9,0. Mit den Endnoten von 8,6 und 8,5 erhielt der Fuchs mit der Gesamtpunktzahl von 17,1 Punkten die Siegerschärpe. Karl-Heinz Klüsener hat Sausebraus K aus seiner Verb.Pr.St. Davinia v. Dormello gezogen, die mit der Züchtertochter Stefanie Klüsener in Dressurprüfungen bis zur Klasse M siegreich war. Vorgestellt wurde er von Kira Laura Soddemann für die KLS Dressage. Mit einem Endergebnis von 16,5 Punkten wurde Vito L (Z.: Sibylle Koch) Vize-Westfalen-Champion. Der Namenszusatz L steht hier für den Besitzer Robert Lualdi. Die Schwedin Agnes De Boeck ritt den Sohn des Vitalis/Escolar in Münster-Handorf zum Vize-Titel. Mit einem Endergebnis von 16,4 Punkten musste sich die Bronzemedaillengewinnerin nur ganz knapp geschlagen geben. Die Tochter des Vaderland/Fürstenball hatte bereits am Freitag im Rahmen der Elite-Schau für Reitpferdestuten einen tollen Auftritt und wurde zur 1. Reservesiegerin gekürt. Ihre Stutenleistungsprüfung legte sie mit einer sagenhaften Endnote von 9,0 ab. Die äußerst typstarke Stute überzeugte mit außerordentlicher Bewegungsgüte und einem harmonischen Seitenbild. Für das Gebäude erhielt sie im Rahmen der Championatsqualifikation die Wertnote 9,0. Gezogen wurde Vanderley von der ZG Fockenberg in dessen Besitz sie auch noch steht, im Sattel saß Daniela Graé.
Nicht zu schlagen am Finaltag war zum wiederholten Male Eivissa. In gewohnt überragender Manier zeigte sich die bewegungsstarke Stute einmal mehr. Die Westfalen- und Bundeschampionesse aus 2022 erzielte sowohl für den Galopp als auch für die Ausbildung von beiden Richtergruppen die Idealnote 10,0. Züchterisch verantwortlich für diese Ausnahmestute ist Katharina Hadeler. Sie paarte ihre Wolkentanz I-Tochter Wolke mit dem Vize-Weltmeister der jungen Dressurpferde Escamillo an. Ein besonderes Pferd war Eivissa von Anfang an. Nach dem frühen Tod der Mutterstute wurde sie von ihrer Züchterin mit der Flasche aufgezogen. Schon als Fohlen wechselte sie in den Besitz des Gestüts Brune. Mit einem Endergebnis nahe der Höchstpunktzahl sicherte sich Eivissa unter dem Sattel von Jessica Lynn Thomas mit 19,0 Punkten überlegen ihre dritte Siegesschärpe. Den Titel Vize-Westfalen-Champion der vierjährigen Reitpferde tragen in diesem Jahr gleich zwei Pferde. Beide erhielten in der Endabrechnung die Gesamtpunktzahl von 16,9 Punkten. Einer der Vize-Champions stammt aus der Zucht von Marlies Brakemeyer. Der Dreamline/Beltoni-Sohn Dave steht im Besitz von Eva-Maria Beckmann und wurde von Friederike Kampmeyer zum Vize-Titel geritten. Bereits in der Qualifikationsprüfung reihte sich der Wallach hinter der Championesse Eivissa ein. Der zweite Vize-Champion rangierte in der Einlaufprüfung noch auf dem siebten Rang. Mit top Noten von 9,0 im Trab und der Ausbildung zeigte sich Elton PS heute. Züchter und Besitzer Peter Spelsberg hatte die Zügel an Jana Marie Thamm abgegeben, die den Sohn des Escalito/Wynton bestens in Szene setze.
By my Heartbeat heißt der neue Champion der vierjährigen Reitpferdehengste. Der Sohn des By your Side/Ehrenstolz kennt das Gelände in Münster-Handorf bereits gut. Gezogen von Wilhelm Brinkmann, präsentierte ihn der damalige Besitzer Matthieu Beckmann auf der Westfälischen Hauptkörung 2021 und verkaufte den gekörten Hengst auf dem sich anschließenden Hengstmarkt. Bereits in der Einlaufprüfung siegte der Braune unter dem Sattel des Spaniers Fernando Esteban Ruiz. Im Besitz von Jennifer und Daniel Noffer stehend setzte sich der Hengst im Finale mit 17,3 Punkten an die Spitze des kleinen aber feinen Teilnehmerfeldes. In der Einlaufprüfung noch auf dem dritten Rang platziert, darf sich der Lord Leopold/Blue Hors Leredo-Sohn Legendary mit dem Titel Vize-Champion schmücken. Ein Endergebnis von 16,8 Punkten notierte das Richtergremium am Ende für den schwarzbraunen Hengst aus der Zucht von Horst Schepper, er auf der westfälischen Hauptkörung 2021 ebenfalls sein positives Körurteil erhielt. Philly Roberts aus Großbritannien präsentierte ihn in Münster-Handorf. Auf den Bronzerang arbeitete sich im Finale der Zoom/Fürstenball-Sohn Zalenciano vor. Züchter Heinrich Kampmeyer stellte den Braunen auf der Westfälischen Youngster-Auktion 2021 aus. Höchstpreisig wechselte er dort in den Besitz der sbrummt events GmbH. Jil-Marielle Becks ritt den Hengst heute zu einer Endnote von 16,2 Punkten.
Hier gibt es die komplette Liste der fürs Bundeschampionat nominierten Pferde und Ponys aus dem westfäischen Zuchtgebiet.
Alle Ergebnisse der Drei- und Vierjährigen gibt es hier nachzulesen.
- pm -
Westfalen-Championate der jungen Springpferde entschieden
Insbesondere eine konnte am Ende der Westfalenwoche jubeln: Katrin Eckermann bzw. ihr Vater Otmar mit mehreren von ihm gezogenen Pferden als Sieger und Zweitplatzierte. Insgesamt zeigte sich bei den Springpferden eine hohe Qualität im Starterfeld.
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