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Eklat im FN-Präsidium: Holger Wulschner tritt auf eigenen Wunsch zurück

Holger Wulschner ist noch vor den regulären Neuwahlen 2025 aus dem Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zurückgetreten. Der Grund: der Eklat rund um die Suche nach einem FN-Präsidentschaftskandidaten.

Holger Wulschner verabschiedete sich auf eigenen Wunsch auf dem Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.

Warendorf – „Ich gehe, weil es gerade eine Kampagne gegen einen von mir vorgeschlagenen Kandidaten für das Amt des Präsidenten gibt. Ich hätte ihn für wirklich sehr geeignet gehalten. Wie hier vorgegangen wurde, hat mich sehr betroffen gemacht. Ich bedauere sehr, ihn da hineingezogen zu haben“, sagte Wulschner zu den Gründen seines Rücktritts. Konkret geht es um Stefan Unterlandstättner, der bis vor wenigen Wochen Vorstandsvorsitzender der DKB war. Die Deutsche Kreditbank unterstützt die FN und den Reitsport seit Jahren als Sponsor. Stefan Unterlandstättner ist selbst Pferdezüchter und Amateur-Springreiter bis zur höchsten Klasse. Mit Holger Wulschner verbindet ihn eine Freundschaft.

Stefan Unterlandstättner findet sich in Schlammschlacht wieder

Nun da bekannt wurde, dass der 62 Jahre alte Stefan Unterlandstättner sich eine Kandidatur hätte vorstellen können, Mitte der Woche zog er seine Kandidatur aber zurück. Der Hintergrund ist, dass ein Bild von ihm in den Umlauf gebracht worden sind, auf dem sein Pferd Caruso sich gegen die Hand wehrt. Entstanden ist es während eines Turniers im Parcours. Das Bild ist gewiss nicht schön, spiegelt aber nicht den gesamten Ritt des Paares wider. Es ist anscheinend bewusst ausgewählt worden, um dem Ruf von Stefan Unterlandstättner zu schaden. Gegenüber dem Züchterforum sagte Unterlandstättner: „Ich war wirklich sehr motiviert und hätte viel Engagement in die Aufgabe gelegt, wenn aber schon vor meiner Kandidatur eine Schlammschlacht beginnt, dann glaube ich nicht, dass ich ein konstruktives Umfeld finden würde, auf ein solches Niveau habe ich wirklich keine Lust. Das sind ja Methoden wie im US-Präsidentschaftswahlkampf.“

Holger Wulschner zieht Konsequenzen

Holger Wulschner erklärte zu seinem Rücktritt weiterhin: „Das hat auch nichts mit der FN zu tun. Ich habe immer gerne im Präsidium mitgearbeitet und meine Erfahrung und meine Meinung dort eingebracht. Ich war sicherlich nicht immer mit allem einverstanden, habe das auch deutlich zum Ausdruck gebracht und gelegentlich mein Veto eingelegt. Ich habe aber auch viele positive Leute kennengelernt, die im Präsidium für die Sache brennen, auch wenn ihnen die Verbandsstrukturen das Leben nicht immer leicht machen.“

Wer kandidiert für das Amt des FN-Präsidenten?

Sicher ist, dass Martin Richenhagen sich um das Amt des Präsidenten bewirbt. Zuletzt war zu hören, dass Michael Klimke, Rechtsanwalt und Dressurausbilder aus Münster, ebenfalls über eine Kandidatur nachdenkt. Der weist dies aber von sich: „Ich stehe als Kandidat für die Wahl als FN Präsident aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung, fühle mich natürlich geehrt, von einigen geschätzten Freunden und Vertretern des Reitsports gefragt worden zu sein. Die Situation der FN ist in personeller und vor allem finanzieller Sicht sehr prekär und ich glaube, dass sich Alle in der Frage einig sind, nur eine konzeptionelle und personelle Veränderung kann die FN wieder in ruhigere Fahrwasser führen.”

Zu Holger Wulschner

Holger Wulscher, Nationenpreisreiter und Turnierveranstalter, gehörte seit 2017 dem FN-Präsidium an. 2021 wurde der heute 60-jährige Springreiter zudem zum Aktivenvertreter aller Pferdesportdisziplinen gewählt und ist damit auch Mitglied des Vorstands Sport der FN und des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR).