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Vier Fragen an Springreiter Steve Guerdat

Der Schweizer Springreiter Steve Guerdat hat mit Venard de Cerisy das Hauptspringen am Freitag in Hamburg gewonnen. Sein Pferd hat zuvor monatelang Pause gehabt. Warum das bei ihm zum System gehört, genau wie Pferde mit besonderer Persönlichkeit. Zeit für einen kurzen Schnack in Hamburg.

Steve Guerdat hat in Hamburg das Hauptspringen am Freitag gewonnen. Ein kurzer Schnack mit dem amtierenden Europameister.

Venard de Cerisy ist seit Genf im Dezember 2023 kein Fünf-Sterne-Turnier mehr gegangen. Warum?

„Manche Reiter geben ihren Pferden drei Wochen Pause. Ich finde: Erst ab zwei Monaten haben die Pferde wirklich eine Pause. Meine Pferde haben diese mindestens einmal im Jahr. Das tut allen Pferden gut. So auch Venard de Cerisy. Er hat schon sehr, sehr viel für mich geleistet. Auf der ganzen Welt gewonnen und er kommt auch nach einer Pause sehr gut wieder in Form. Warum sollte ich sie ihm nicht geben?”

Was braucht Venard de Cerisy, um auf dem Turnier glücklich zu sein?

„Er hatte früher sehr viel Angst vor anderen Pferden. Es ist besser geworden, aber er ist weiterhin eher ängstlich. Früher war es auch schwierig, gefahrlos aufzusteigen. Wir haben zueinander gefunden. Doch er ist kein einfaches Pferd und braucht seine Routinen, um sich wohlzufühlen. Wir versuchen daher nichts zu ändern. Er hat immer seine Pflegerin dabei. Ich habe nun zwei Pfleger für drei Pferde hier in Hamburg. Das ist absoluter Luxus und tut den Pferden gut.”

Wenn er so schwierig war, warum war der Glaube an ihn so groß?

„Ich mag es, wenn Pferde eine Persönlichkeit haben. Ich hatte auf ihm immer ein besonderes Gefühl, auch wenn man es nicht gesehen hat. Es gab Momente, wo ich gehadert habe. Aber es ging immer besser, so habe ich ihn kennengelernt, mehr und mehr verstanden, was er braucht und wir haben uns gut gemeinsam zusammengefunden.”

Wie wichtig ist es, dem Pferd die Persönlichkeit zu lassen?

„Das ist mein System. Es ist nicht alles perfekt. Aber die Pferde sollen mitdenken, sich wohlfühlen und ihre Persönlichkeit rauslassen dürfen. So haben die Pferde mehr Freude, sind motivierter und ich stelle mich auf sie ein.”