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WELTCUPFINALE IN OMAHA

Drei Mal Platz eins für deutsche Voltigierer

Die deutschen Voltigierer konnten beim Weltcup-Finale eine hervorragende Ausgangsposition sichern. Kathrin Meyer, Jannik Heiland sowie das Duo Chiara Congia/Justin van Gerven stehen allesamt auf Rang eins.

Chiara Congia und Justin van Gerven zeigten einmal mehr, dass der Weg nur an ihnen vorbeiführt.

Omaha/USA - Einen grandiosen Auftakt haben die deutschen Voltigierer beim Weltcup-Finale hingelegt. In allen drei Kategorien führen sie derzeit mit Abstand. Kathrin Meyer hatte die Gelegenheit, das gesamte Feld zuvor in Augenschein zu nehmen und als letzte Starterin einen wahrlich famosen Schlusspunkt zu setzen.

„Es hat sich mega gut angefühlt. Die Arena ist einfach unglaublich, das Publikum ist toll und ich bin richtig happy, dass mein Pferd und meine Mama so einen tollen Job gemacht haben und mir damit die Bühne geboten haben, so ein Programm abzuliefern“, erklärte Kathrin Meyer, die von ihrer Mutter Sonja Meyer auf dem 16-jährigen Oldenburger San Classico S vorgestellt wurde, nach ihrer Vorstellung. Im vergangenen Jahr bei der WM war Meyer noch auf dem „undankbaren“ vierten Platz gelandet. Doch schon damals hatte sie ihre absolute Kämpfernatur während ihrer Aufholjagd gezeigt. Gekämpft hat sie auch jetzt. Nur sah es spielerisch leicht aus. Und es war am Ende vom allerhöchsten Erfolg gekrönt. „Wir haben die letzten Monate sehr oft in Fredenbeck mit Gesa Bührig zusammengearbeitet, die hat einen uns einen ordentlichen Feinschliff verpasst, außerdem habe ich an meiner Choreografie und meinem tänzerischen Vermögen gefeilt. Das gibt mir noch mehr Leichtigkeit“, beschrieb die Voltigiererin aus Hamburg ihre Vorbereitung auf das Weltcup-Finale.

Wie schon im Vorjahr in Leipzig setzt sich dieses im Einzelvoltigieren aus einem Technikprogramm sowie einer Kür zusammen. Mit 7,075 Punkten beendete Vize-Weltmeisterin Julia Sophie Wagner aus Leipzig ihr Weltcup-Debüt und landete damit vorerst auf Platz sechs. Sie startet in Omaha mit dem Pferd des Duos Harwardt/Künne, DSP Sir Laulau. „Das ist nicht ihr Stammpferd und sie hat das in dieser nicht so einfachen Situation sehr gut gemeistert, mit guter Harmonie und Kontrolle, und kann von ihrer Leistung her sehr zufrieden sein“, sagte Bundestrainer Kai Vorberg.

Kathrin Meyer und San Classico zeigten eine erstklassige Leistung.

Auf dem zweiten Platz hinter Kathrin Meyer liegt momentan die Schweizerin Danielle Bürgi mit der Note 8,092 vor der Ungarin Blanka Németh mit 7,519.

Auch Jannik Heiland war letzter Starter seiner Konkurrenz. Er tat es seiner Teamkollegin gleich und stand ebenfalls am Ende ganz oben auf dem (vorläufigen) Treppchen. Vielleicht hatte ihn ja besonders inspiriert, dass er ebenfalls auf Meyers Pferd San Classico S turnte. Heiland überzeugte mit einem harmonischen und präzise geturnten Technikprogramm, mit der erst selbst „zu 90 Prozent zufrieden“ war. „Das Weltcup-Finale ist immer ein ganz besonderes und großes Turnier. Ich durfte hier schon einmal in den USA in Tryon an den Start gehen. Da habe ich eine sehr gute Erinnerung daran, denn ich war ja damals Vizeweltmeister und Weltmeister in der Nationenwertung. Es scheint, dass ich die positive Energie hierher mitgenommen habe. Die erste Runde war ja schon einmal ganz gut“, sagte 30-Jährige aus Wulfsen. Mit der Note 8,436 setzte sich Heiland bereits deutlich vom übrigen Feld ab.

Zweiter hinter ihm wurde der erst 16-jährige Sam do Santos aus den Niederlanden mit 7,952, gefolgt vom Schweizer Andrin Müller mit 7,176.

Ebenfalls auf San Classico unterwegs, konnte auch Jannik Heiland mit einem Sieg überzeugen.

Pech hatte dagegen der WM-Vierte Julian Wilfling aus Untermeitingen. Nach einem sehr guten Start war er mit seinem Schimmel Aragorn, longiert von Alexander Zebrak, nicht immer ganz einig, agierte entsprechend vorsichtiger und musste beim Abgang kurz in den Sand greifen. Seine Note: 6,566. Das bedeutete Rang fünf. Aber wer weiß, wie weit ihn die Aufholjagd noch nach vorne bringen kann.

Was im Einzelvoltigieren begonnen hatte, zog sich wie ein roter Faden bis zum Pas de Deux durch. Auch hier waren es die letzten Starter, die am Ende die meisten Punkte sammelten: Justin van Gerven und Chiara Congia, beide vom Voltigierverein Köln-Dünnwald, machten mit ihrer ersten Kür in Omaha deutlich, warum sie im vergangenen Jahr Weltmeister geworden sind. Trotz des kurzfristigen Wechsels auf den Mecklenburger Schimmel Max konnte das eingespielte Duo seine mit Höchstschwierigkeiten gespickte Kür routiniert und sicher nach Hause bringen. „Wenn auch noch nicht ganz mit dem letzten Glamour-Faktor“, sagte Kai Vorberg. „Aber natürlich sind wir zufrieden.“ Das Ergebnis: 8,370.

Ein Traum in Rot und Weiß: Chiara Congia, Justin van Gerven und Max

Eine gelungene Vorstellung legten auch die Vizeweltmeister Diana Harwardt und Peter Künne hin, bis sich ihr DSP Sir Laulau an der Hand von Longenführer Hendrik Falk offenbar etwas erschrak und Diana Harwardt unfreiwillig vom Pferd musste. „Diana hat ihre Armbinde verloren, die dann am Boden lag und Sir Laulau wohl etwas gestört hat“, erklärte Peter Künne später. Ein kurzer Blickwechsel zwischen den beiden reichte aus, um zu entscheiden: Wir hören hier erst einmal auf. Damit rangiert das Duo zunächst auf Platz vier im Pas de Deux, nimmt aber dennoch 7,236 Punkte aus der ersten Runde mit.

Auf den Plätzen zwei und drei rangieren Romana Hintner und Eva Nagiller aus der Schweiz (7,657) beziehungsweise Freja Linde und Maria Thinggaard Sorensen aus Dänemark (7,267).

Alle Ergebnisse aus Omaha gibt es hier.

- AK/ fn-press