EM Strzegom: Doppel-Gold für Deutschlands Junioren
Strezgom/POL - Die deutschen Junioren konnten ihr Glück bei den Nachwuchs-Europameisterschaften in Strzegom kaum fassen. Sie hatten sich von Platz drei nach der Dressur mit Platz zwei nach dem Gelände nach vorne gearbeitet und vor dem abschließenden Springen bereits eine großartige Ausgangsposition. Doch es sollte noch besser kommen.
Hannah Busch und Crystal-Annabell, Matti Garlichs und Ludwig, Mathis Huisinga und Carlotta sowie Pita Schmid und Favorita V hättten im Parcours nämlich nicht besser unterwegs sein können. Sie lieferten das Optimum mit vier Nullrunden im Springen und verdrängten auf diese Weise, die bis dahin führenden Iren von Platz eins.
„Dass alle vier Reiter null im Springen bleiben, habe ich noch nicht erlebt“, erklärte der fassungslose Equipechef Karl-Heinz Nothofer. „Der Teamgeist war groß, alle haben toll zusammengehalten. Auch die Zusammenarbeit mit den Spezialtrainern, Anne-Kathrin Pohlmeier und Marcus Döring, sowie natürlich vor allem unserem Bundestrainer Frank Ostholt war großartig und hat nochmal den letzten Schliff gebracht.“
Dass neben Teamgold auch noch der Einzeltitel für die deutschen Junioren herausspringen sollte, war das Tüpfelchen auf dem i.
„Es ist unglaublich, das habe ich überhaupt nicht erwartet. Mein Pferd war so toll. Ich bin gerade von meinen Gefühlen völlig überwältigt“, freute sich Hannah Busch nach ihrem Sieg im Interview. Nach Dressur und einer fehlerfreien Geländeprüfung hatten die Deutsche Vizemeisterin und ihre 13-jährige Hannoveraner Stute Crystal-Annabell, eine Tochter des Canterbury, vor dem Springen noch Platz vier belegt. Im Parcours legte das Nachwuchstalent mit einem weiterer Nullrunde die Grundlage für die Medaille. Es blieb bei 27,7 Minuspunkten. Das war obendrein eine persönliche Bestleistung für die Reiterin aus Schwalmstadt in Hessen. Doch erst die Fehler der drei vor ihr liegenden Paare machten dann den Weg zu Gold frei. Ihr Glück konnte Busch in diesem Moment und bis sie die Hymne auf dem Podium hörte, kaum fassen.
Die deutsche Einzelreiterin Ella Krueger und ihr Vollblüter Königsblauer xx hatten nach dem Gelände vor Hannah Busch und Crystal-Annabell gelegen, doch mit gleich fünf Abwürfen mussten sie sich aus den Medaillenrängen verabschieden. Auch Rachel Weiler und Overnightleader Tom Nestor konnten ihre Positionen nicht halten: Die Französin fiel auf Platz 15 zurück, der Ire verlor durch Abwurf und Zeitfehler gleich doppeltes Gold. Für Nestor selbst wie auch das irische Team leuchtete die Medaille daraufhin Silbern. Bronze ging an die Mannschaft aus Großbritannien, in der Einzelwertung stand die Französin Mae Rinaldi neben Busch und Nestor auf dem Treppchen.
Beinahe hätte dies auch Matti Garlichs geschafft, der als Einziger aus dem Vorjahresteam in Strzegom noch am Start war. Mit seinem Westfalen Ludwig, einem Sohn des Light On, beendete er die EM ebenfalls mit seinem Dressurergebnis und wie Busch mit einer persönlichen Bestleistung auf diesem Niveau: 30,6 Minuspunkte. Das reichte knapp nicht für die Medaillen: Das Paar wurde Vierter. Pita Schmid kam auf Favorita mit 32,8 Minuspunkten auf den zehnten Platz, Mathis Huisinga wurde mit Carlotta mit 33,0 Minuspunkten 13.
Nicht ganz nach Plan verlief der EM-Einstand für die Deutsche Meisterin Jona Sofie Schnier mit Rieemaars Finnegan. Nach einem glänzenden Dressurauftakt musste das Paar sowohl im Gelände als auch Springen Fehler in Kauf nehmen, konnte die Prüfung aber in Wertung beenden.
Alle Ergebnisse aus Strzegom gibt es hier.
- AK/fn-press -
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