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Luhmühlen

Emotionaler Sieg: „Es ist unser Tag“

Die Belgierin Lara de Liedekerke-Meier hat mit der selbstgezogenen Stute Hooney d’Arville die Fünf-Sterne-Vielseitigkeit in Luhmühlen gewonnen. Schon mit der Mutter ist Lara de Liedekerke-Meier in Luhmühlen gestartet. Zuletzt bei der EM 2011. Ein Sieg voller Emotionen.

Lara de Liedekerke-Meier bei der Siegerehrung, ein Freudentaumel.

Luhmühlen – Geschichten wie diese machen den Vielseitigkeitssport so besonders. Eine Gruppe jubelnder, juchzender und schluchzender Menschen rennt auf den Abreiteplatz, fällt sich in die Arme und einer Schimmelstute um den Hals. Was los ist? Lara de Liedekerke-Meier hat auf Hooney d’Arville die Fünf-Sterne-Prüfung gewonnen. Ihrem Mann Kai-Steffen Meier fehlen im ersten Moment die Worte. „Er hat geweint und ich wollte die Ergebnisliste sehen, um glauben zu können, dass ich tatsächlich gewonnen habe“, sagte Lara de Liedekerke-Meier nach ihrem Erfolg. Es ist ein emotionaler Sieg für sie. Denn die elf Jahre alte Schimmelstute ist in ihrem Stall auf die Welt gekommen, von Lara de Liedekerke-Meier schon bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde vorgestellt worden und nun gehört sie zum Kreis der Fünf-Sterne-Sieger.

„Ich hätte das niemals für möglich gehalten. Auch einen Platz auf dem Podium nicht. Vor dem Springen habe ich mir vorgenommen, die mir mögliche beste Runde zu zeigen. Ich bin seit 2017 keine Fünf-Sterne-Prüfungen geritten, habe Kinder bekommen, ein Unternehmen mit meinem Mann aufgebaut und nun das. Es ist unglaublich“, strahlte Lara de Liedekerke-Meier. Gemeinsam mit ihrem Mann Kai-Steffen Meier führt sie in Gesves in Belgien einen Sportstall. Dort steht auch die mittlerweile 27 Jahre alte Mutter von Hooney d’Arville, Nooney Blue. Auch mit ihr war Lara de Liedekerke-Meier schon in Luhmühlen am Start, 2011. Damals verletzte sich die Stute bei den Europameisterschaften und Lara de Liedekerke-Meier entschied, sie in die Zucht zu nehmen. Hooney d’Arville ist das erste Fohlen von Nooney Blue. „Hooney ist schon eine Stute. Sie braucht viel Zeit und ich als Reiterin darf ihr keinesfalls zu viel Druck machen. Vielmehr geht es darum ihr Sicherheit zu geben, auch im Gelände. Ich habe sogar lange Zeit geglaubt, dass ich nicht die richtige Reiterin für sie bin. Doch heute war unser Tag. Dieser Sieg zeigt, was möglich ist, wenn man an sich glaubt und an sich arbeitet“, sagte Lara de Liedekerke-Meier.

Der Moment, in dem Lara de Liedekerke-Meier realisiert, dass sie die Fünf-Sterne-Prüfung in Luhmühlen gewonnen hat.

Auf dem zweiten Platz beendete Tom McEwen mit CHF Cooliser die Prüfung. Der britische Top-Reiter schob sich durch eine fehlerfreie Runde im Springparcours auf den Podiumsplatz. „Damit gerechnet hätte ich nicht. Die bis zum Springen in Führung liegenden Reiter sind so gut und haben so fantastische Pferde“, freute er sich über seinen Erfolg. Der Dank des Weltranglisten-Vierten galt vor allem seiner Stute, die schnell und fehlerfrei den Parcours absolvierte.

Vielseitigkeit macht Vieles möglich

Auf den dritten Platz schob sich durch sehr gute Leistungen im Gelände und Parcours die Britin Yasmin Ingham. Die amtierende Weltmeisterin ritt Rehy DJ in der Fünf-Sterne-Prüfung. Ein Pferd, das sie seit sieben Jahren reitet und über diese Zeit im Spitzensport aufgebaut hat. Das besondere an ihrem Erfolg in Luhmühlen ist sicherlich, wie sie sich nach vorne gearbeitet hat. „Die Prüfung ist immer erst am Sonntag zu Ende. Das ist das besondere in der Vielseitigkeit. Man darf nie aufgeben, man muss immer weiter machen und dann kann es gelingen“, strahlte die Sechste der Weltrangliste. Nach der Dressur belegte sie Platz 28, nach dem Gelände Rang sechs und nach dem Springen Rang drei. Das ist Vielseitigkeit.

Die deutschen Ergebnisse

Die beiden deutschen Starter, Libussa Lübbeke und Nicolai Aldinger, waren mit ihren Pferden sehr zufrieden. Libussa Lübbeke beendete mit der selbstgezogenen Caramia ihre erste Fünf-Sterne-Vielseitigkeit auf Rang 19. „Es hat einfach sehr viel Spaß gemacht, mein Pferd ist topfit und ehrlich gesagt, macht es Lust auf mehr“, strahlte die Sportsoldatin nach dem Springen. Auf Platz 20 beendeten Timmo und Nicolai Aldinger die Prüfung. „Mein Pferd hat hier einen sehr guten Job gemacht. Er ist heute sehr gut gesprungen. Natürlich war unser Vorbeiläufer gestern sehr ärgerlich, aber ich nehme mit, dass er direkt danach wieder voll bei mir war“, sagte Nicolai Aldinger im Reiter Revue-Interview.

Insgesamt beendeten elf Pferde die Prüfung nicht. Zwei wurden heute vor der Verfassungsprüfung zurückgezogen.

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