Europameisterschaften Para-Dressur 2023
Melanie Wienand im Interview: Von Fliegen und Träumen
Riesenbeck – Melanie Wienand und Lemony's Loverboy schließen ihre erste EM-Woche mit einem fünften Platz in der Kür ab. 70,987 Prozent lautet das Ergebnis in der Kür von Melanie Wienand und Lemony's Loverboy.
Die Goldmedaille gewann überlegen der Däne Tobias Thorning Joergensen mit Jolene Hill und einem Ergebnis von 83,833 Prozent. Silber sicherte sich die Französin Chiara Zenati mit Swing Royal Ifce, einem Hannoveraner Wallach von Royal Blend, und einem Ergebnis von 77,773 Prozent. Auf Platz drei: Lotte Krijnsen aus den Niederlanden mit dem Oldenburger Rosenstolz N.O.P. und 75,68 Prozent.
Melanie Wienand im Interview nach ihrer Kür:
Wie lautet Ihr Fazit nach Ihren ersten Para-Europameisterschaften?
„Es war eine tolle Woche. Ein Träumchen ist wahr geworden. Es war aber auch eine ganze Woche. Ich bin nun wirklich k.o.. Es zittert alles und die Kraft ist am Ende, auch mental. Dieses Zusammenspiel aus Kür, Musik, Pferd und ich als Reiterin, ist eine Herausforderung für mich nach meinem Unfall. Auf dem Vorbereitungsplatz habe ich die Kür zig Mal vergessen. Dann werde ich nervös und klemmig. Kurz vor und in der Prüfung kamen die Fliegen und haben ihn geärgert. Es war viel für mich. Lemony’s Loverboy hat sich erschreckt, als ich sie wegmachen wollte. Irgendwann war ich zum Glück wieder in der Musik.“
Was geht Ihnen in der Prüfung alles durch den Kopf? Gerade auch, wenn eine unvorhergesehene Situation kommt?
„Ich hatte unheimlich viele Gedanken. Ich berechne wirklich jede Bewegung, damit ich sie ausführen kann. Wenn dann die Musik und die Prüfung hinzukommt, war das System heute ein wenig überladen. Es sind viele kleine Schräubchen, die da ineinander greifen. Es ist mein erstes Championat und ich habe aus der Prüfung noch einmal viel gelernt. Ich freue mich, dass so viele mich gefeiert haben. Ich nehme zwei Medaillen mit nach Hause. Die Prüfung jetzt war das i-Tüpfelchen.“
Was bedeutet diese Anstrengung für Sie auch emotional?
„Jetzt gerade würde ich am liebsten mit Loverboy eine Runde ausreiten gehen und die Tränen fließen lassen. Ich habe viele Bekannte wieder getroffen. Das war schön. Es ist ein wirklich herzliches Miteinander, das mich aber auch fordert. Die Musik, die vielen Menschen, die Lautstärke – das ist anstrengend für mich. Nun explodiert mir der Kopf, dabei habe ich mir schon viele Freiräume genommen, in dem ich mich zurückgezogen habe aus dem Trubel. Das brauche ich.“
Europameisterschaften Para-Dressur 2023
Heidemarie Dresing: Gold mit mehr als 80 Prozent
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