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Michael Brauchle mit Glanzleistung im Gelände, Deutschland auf Goldkurs!

Bei der EM in Donaueschingen zeigte Vierspännerfahrer Michael Brauchle eine tolle Leistung. Auch die anderen Teamfahrer Georg von Stein und Anna Sandmann überzeugten. Nun liegt Deutschland völlig überraschend auf Goldkurs!

Michael Brauchle zeigte eine tolle Vorstellung im Gelände von Donaueschingen (Foto vom CHIO Aachen 2019).

Donaueschingen/GER - Das hätte im deutschen Team auch kaum einer zur träumen gewagt: Die Mannschaft liegt nach dem Gelände in Führung und das mit rund 15 Punkten Vorsprung. Platz eins und drei für Michael Brauchle und Georg von Stein in der Geländeprüfung und auch Anna Sandmann zeigte rasante Runden durch die acht Hindernisse – Platz acht. Bei den führenden Niederländern lief dagegen einiges schief.

Der Sieg in der Geländeprüfung ging zur Freude des Publikums an den Baden-Württemberger Michael Brauchle. Der aktuelle Deutsche Meister fuhr eine Bestzeit nach der anderen und gewann die Geländeprüfung mit 105,65 Punkten. „Die Pferde haben einen Top-Job gemacht“, sagte Michael Brauchle im Ziel. „Michi kehrt grade zu seiner alten Marathon-Top-Form zurück“, freute sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger.

Auch schnell war Teamkollege Georg von Stein aus Modautal in Hessen, er wurde Dritter. „Das Gelände hier liegt mir einfach, die Pferde kennen das hoch und runter von Zuhause. Das erste Hindernis war direkt sehr eng, da war ich noch etwas zu zögerlich, da hatte ich erst doch ganz schön Respekt, danach lief es dann“, sagte der Odenwälder, der in den vergangenen drei Jahren in Donaueschingen die Geländeprüfung gewinnen konnte. „Für die Mannschaft sieht das nicht so schlecht aus oder?“, grinste er, als er im Ziel ankam und Michael Brauchle und er die vorderen Plätze belegten. „Sie sind alle super gefahren, auch unsere Newcomerin Anna.“ Die 23-jährige Anna Sandmann fährt ihr erstes Vierspänner-Championat und das direkt auch für die Mannschaft. Routine und internationale Erfahrung hat sie allerdings, denn sie hat schon als 15-Jährige an der Weltmeisterschaft der Zweispänner teilgenommen.

Platz zwei im Gelände ging an den Niederländer Bram Chardon, der damit auch die Führung in der Kombinierten Wertung übernehmen konnte. Sein Teamkollege Koos de Ronde war zuvor schon gestartet und hatte eigentlich die Führung übernommen, da er die schnellsten Zeiten in allen Hindernissen gefahren war. Aber er hatte in der Phase A – eine Srecke, die in einer bestimmten Zeit gefahren werden muss, bevor es in die Hindernisse geht – sich mit der Zeit verkalkuliert und zahlreiche Strafpunkte dafür bekommen. Als Letzter für die niederländische Mannschaft startete der aktuelle Europameister und viermalige Weltmeister Ijsbrand Chardon. Allerdings kippte seine Kutsche in Hindernis fünf um, als er zu dicht mit einem Rad an einen Baum fuhr. Ihm selbst, seinen Beifahrern und den Pferden ist nichts passiert, alle blieben unverletzt. Aber er schied aus der Prüfung aus und somit wird auch sein Dressurergebnis nicht mehr für die Mannschaft gewertet. Dasas niederländische Team kommt somit auf 338,82 Punkte und fällt auf Rang vier zurück.

„Ich bin froh, dass wir auch aus eigener Kraft den zweiten Platz gehalten hätten und nicht nur durch das Pech der anderen jetzt gut dastehen“, sagte Georg von Stein zu der neuen komfortablen Ausgangsituation für das deutsche Team, das nun mit 309,55 Punkten vor Belgien mit 324,74 und Frankreich mit 329,69 liegt. In der Einzelwertung führt der 26-jährige Bram Chardon, der schon Weltmeister der Pony-Vierspänner war, mit 150,46 Punkten vor dem Dressursieger Benjamin Aillaud aus Frankreich (154,67) und Georg von Stein (155,32).

Auf Platz fünf ist nun Michael Brauchle (162,15) vor Anna Sandmann (162,65) auf Platz sechs, die damit zwei Plätze besser als ihr Vater Christoph Sandmann ist (Platz acht/169,42). Christoph Sandmann, der vor zwei Jahren gemeinsam mit Mareike Harm und Georg von Stein bei der EM in Göteborg Vize-Europameister geworden ist, fährt in Donaueschingen als Einzelfahrer, da Tochter Anna mit dem Top-Gespann am Start ist. Nach Platz neun in der Dressur konnte er sich nach dem Gelände (Platz 16) noch um einen Platz verbessern.

Ebenfalls noch in den Top Ten des internationalen Starterfelds mit 41 Teilnehmern ist Mareike Harm. Die 33-jährige Schleswig-Holsteinerin musste nach der Verfassungsprüfung auf ihr Verlasspferd Amicello verzichten. „Luxus Boy ist noch nie im Gelände hinten rechts gegangen. Ich bin in Hindernis eins eingefahren und wusste ich nicht, was passiert, aber er hat das richtig gut gemacht“, sagte sie sichtlich erleichtert im Ziel. Platz 20 wurde es im Marathon und sie belegt nach Platz acht in der Dressur nun Rang zehn in der Kombinierten Wertung.

Markus Stottmeister aus Bösdorf in Sachsen-Anhalt, vor einigen Wochen noch bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Dritter, zeigte bei seiner ersten EM der Vierspänner einen tollen Auftritt im Gelände, so dass er nach der ersten Hälfte der Prüfung sogar die Führung übernehmen konnte. Mit seinen selbstgezogenen Deutschen Sportpferden Cash, Cassie, Crazy und Celine belegte der Student der Agrarwissenschaften den 13. Platz und verbesserte sich in der Einzelwertung damit auf Rang 16. Hinter ihm auf Rang 18 liegt zur Zeit Rene Poensgen aus Eschweiler (Platz 18 im Gelände). Dirk Gerkens aus Paderborn belegt mit Platz 22 im Gelände in der Zwischenwertung Platz 21, Sebastian Heß aus Ubstadt-Weiher kam im Gelände nach einem „Rumpler“ in Hindernis zwei und einem gefallenen Ball in Hindernis sechs am Ende auf Platz 29. Den gleichen Platz hat er auch in der Kombinierten Wertung.

Das komplette Ergebnis aus Donaueschingen gibt es hier.

- fn-press -